Meitzen
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August, Statistiker und Nationalökonom, geb. zu Breslau, [* 2] verfolgte die Verwaltungslaufbahn in Berlin, [* 3] Münster [* 4] und Breslau, doktorierte 1848 mit einer Darstellung der Uhrenindustrie des Schwarzwaldes, war 1853-56 Bürgermeister von Hirschberg [* 5] im Riesengebirge und 1856-1865 Spezialkommissar für gutsherrlich-bäuerliche Auseinandersetzungen in Breslau. Dabei widmete er sich agrarhistorischen Studien auf dem dortigen Staatsarchiv unter Wattenbach u. a., die er auf zahlreichen Reisen in den Hauptländern Europas fortsetzte.
Daraus gingen verschiedene Arbeiten hervor: »Urkunden schlesischer Dörfer« im »Codex diplomaticus Silesiae«, Bd. 4 (Bresl. 1863);
»Die Kulturzustände der Slawen vor der deutschen Kolonisation« (das. 1864);
»Die Ausbreitung der Deutschen in Deutschland [* 6] und ihre Besiedelung der Slawengebiete« (Jena [* 7] 1879).
Im J. 1865 zur Bearbeitung der Ergebnisse der
Grundsteuerveranlagung nach
Berlin berufen, veröffentlichte er: »Der
Boden und die landwirtschaftlichen Verhältnisse des
preußischen
Staats« (Berl. 1868-73, 4 Bde.).
1867-72 war er Mitglied des königlich preußischen
Statistischen
Büreaus, 1872 bis 1882
Geheimer
Regierungsrat
am kaiserlichen
Statistischen
Amte des
Deutschen
Reichs und namentlich an den landwirtschaftlichen, gewerblichen und hydrographischen
Veröffentlichungen dieser Anstalten beteiligt. 1875 wurde er außerordentlicher
Professor der
Statistik und
Nationalökonomie
an der
Universität
Berlin.
Andre
Schriften Meitzens
sind: »Topographische Erwägungen über den
Bau von
Kanälen
in
Deutschland« (Berl. 1870);
»Die Frage des Kanalbaues in Preußen« [* 8] (Leipz. 1885);
»Die Mitverantwortlichkeit der Gebildeten für das Wohl der arbeitenden Klassen« (Berl. 1876);
»Das deutsche Haus in seinen volkstümlichen Formen« (das. 1882);
»Geschichte, Theorie und Technik der Statistik« (das. 1886). ¶