Meinardus
,
Ludwig
Siegfried,
Komponist, geb. zu
Hooksiel im Oldenburgischen, besuchte das
Gymnasium zu
Jever,
dann von 1846 an das
Konservatorium zu
Leipzig,
[* 2] setzte seine
Studien in
Weimar
[* 3] und
Berlin
[* 4] (unter
Marx) fort,
übernahm 1853 die Leitung der
Konzerte in
Glogau
[* 5] und wurde 1865
Lehrer am
Konservatorium zu
Dresden.
[* 6] Seit 1874 wirkt er in
Hamburg
[* 7] als musikalischer
Kritiker des dortigen
»Korrespondenten«. Meinardus
hat sich mit
Beruf und Vorliebe besonders der geistlichen
Musik
zugewendet, und seine Werke zeichnen sich insgesamt durch edles, echt künstlerisches
Streben aus. Es
sind die Oratorien: »Gideon«, »König
Salomo«,
»Luther in
Worms«
[* 8] u. a.;
»Deutsche [* 9] Meßgesänge«, »Passionslied« (für Chor und Orchester),
»Biblische Gesänge« und »Balladen« (ebenfalls mit Orchester),
»Die Nonne« (für Soli, Chor und Orchester);
außerdem Kammermusikstücke, Klaviersachen (Novellen, Suiten, Inventionen etc.),
eine Oper: »Die Odalisken«, zwei Symphonien, Lieder etc. Seine Selbstbiographie erschien unter dem Titel: »Ein Jugendleben« (Gotha [* 10] 1874, 2 Bde.);
außerdem veröffentlichte er: »Kulturgeschichtliche Briefe über deutsche Tonkunst« (Oldenb. 1873);
»Rückblicke auf die Anfänge der deutschen Oper in Hamburg« (Hamb. 1878);
»Johann Mattheson« (Leipz. 1879);
»Mozart, ein Künstlerleben« (Berl. 1883);
»Die deutsche Tonkunst im 18. und 19. Jahrhundert« (Leipz. 1887).