Meier
und Meiergut
, s.
Maier.
Meier
493 Wörter, 3'636 Zeichen
Philologie und Alterthumskunde — Philologen — Klassische Philologen der Neuzeit, seit 1600
Meier
und Meiergut
, s.
Maier.
Meier,
1) Moritz Hermann Eduard, namhafter Philolog, geb. zu Glogau, [* 2] studierte von 1813 an in Breslau [* 3] und Berlin, [* 4] habilitierte sich 1819 in Halle, [* 5] wurde 1820 außerordentlicher Professor der klassischen Philologie in Greifswald, [* 6] 1824 ordentlicher Professor und Direktor des philologischen Seminars zu Halle, später auch Professor der Beredsamkeit und starb dort Er hat sich besonders um die attischen Altertümer und die attischen Redner verdient gemacht. Seine Hauptwerk ist »Der attische Prozeß« (mit Schömann, Halle 1824; neue Ausgabe von Lipsius, Berl. 1883-85, 2 Bde.); sonst nennen wir noch seine Ausgabe von Demosthenes' »Oratio in Midiam« (Halle 1831). Seit 1828 war er Mitredakteur der »Allgemeinen Litteraturzeitung«. ¶
Auch redigierte er seit 1830 mit Kämtz, seit 1842 allein die 3. und seit 1852 auch die 1. Sektion der Ersch und Gruberschen »Allgemeinen Encyklopädie«. Seine »Opuscula academica« wurden von Eckstein und Haase (Halle 1861-63, 2 Bde.) herausgegeben.
2) Hermann Hinrich, Großkaufmann und Politiker, geb. zu Bremen, [* 8] erhielt hier und in Stuttgart [* 9] seine Schulbildung, bereitete sich in der Schweiz, [* 10] England und Amerika [* 11] für den Großkaufmannsstand vor und kehrte dann nach Bremen zurück, wo er ein Geschäft begründete, zugleich aber sich den öffentlichen Angelegenheiten widmete. Er wurde Mitglied der Bremer Bürgerschaft und 1848 in das Frankfurter Parlament gewählt. Er entfaltete sodann als Mitbegründer und Präsident des Bremer Lloyd und der Bremer Bank eine unermüdliche und erfolgreiche Thätigkeit.
Auch die Deutsche [* 12] Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger half er begründen und übernahm ihr Präsidium. Als Mitglied der Bremer Handelskammer und des deutschen Handelstags, welchem er wiederholt präsidierte, vertrat er mit Geschick und Erfolg seine freihändlerischen Anschauungen, obwohl er, nicht bloß Reeder, sondern auch Bergwerks- und Hüttenbesitzer, mit den Bedürfnissen der Industrie ebenfalls wohlvertraut war. 1867 ward er von seiner Vaterstadt zu ihrem Vertreter im Reichstag gewählt, in welchem er sich der nationalliberalen Partei anschloß; 1877 lehnte er eine Wiederwahl ab, wurde aber 1878 in Bückeburg, [* 13] 1881 und 1884 wieder in Bremen gewählt.
3) Ernst Heinrich, Orientalist, geb. zu Rusbendt in Schaumburg-Lippe, ward 1841 Privatdozent und 1848 Professor der semitischen Sprachen und Litteraturen zu Tübingen; [* 14] starb daselbst. Seine Hauptwerke, der Erforschung des Hebräischen und Phönikischen gewidmet, sind: »Hebräisches Wurzelwörterbuch« (Mannh. 1845);
»Die Form der hebräischen Poesie« (Tübing. 1853);
»Geschichte der poetischen Nationallitteratur der Hebräer« (Leipz. 1856);
»Erklärung phönikischer Sprachdenkmäler« (das. 1860) und Kommentare zu Joel, Jesaias und dem Hohen Lied.
Außerdem war er auf dem Gebiet schwäbischer Sagenkunde thätig, wovon verschiedene Sammelwerke, als: »Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben« (Stuttg. 1852),
»Deutsche Volksmärchen aus Schwaben« (3. Aufl., das. 1864) u. a., zeugen. Seiner Wohlthäterin, der 1846 verstorbenen Prinzessin Karoline von Schaumburg-Lippe, setzte er ein biographisches Denkmal: »Karoline, Prinzessin zu Schaumburg-Lippe« (Gotha [* 15] 1865). Auch gab er unter dem Namen E. Minneburg eine Sammlung eigner »Gedichte« (Tübing. 1852) heraus und veröffentlichte verschiedene Übertragungen, besonders aus dem Sanskrit: »Nal und Damajanti« (Stuttg. 1849); »Indisches Liederbuch« (das. 1854); »Sakuntala« (das. 1854; metrisch, Hildburgh. 1867) und »Morgenländische Anthologie« (das. 1868).