Meienberg
(Kt. Aargau, Bez. Muri). 460 m. Gem. und Dorf, am O.-Hang des Lindenbergs und 2 km nw. der Station Sins der Linie Aarau-Lenzburg-Rotkreuz. Postbureau, Telegraph, Telephon. Die sehr ausgedehnte Gemeinde umfasst ausser dem Dorf noch die Weiler und Häusergruppen Aettenswil, Ober und Unter Alikon, Holderstock, Fenkrieden, Höfen, Winterhalden, Ober und Unter Reussegg und Sins. Zusammen 233. Häuser, 1480 kathol. Ew.; Dorf: 25 Häuser, 127 Ew. Kirchgemeinde Sins. Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Ein grosser Teil der Milch wird in die Fabrik nach Cham abgeliefert. Mühle und Säge. Bei Aettenswil römische Ueberreste; Alemannengräber auf dem Bühl. Meienberg war früher eine befestigte kleine Stadt, die wahrscheinlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts vom Freiherrn Konrad Gessler erbaut worden ist. Nachher kam sie an das Haus Habsburg, nach dessen Erbteilung sie 1282 der älteren Linie zufiel. Sie bildete einen der festesten Stützpunkte der Habsburger in ihren Kämpfen gegen die Eidgenossen. Als zu Beginn des Sempacherkrieges eine in den Aargau eingefallene Schar Luzerner 1386 bei Meienberg von Johann Truchsess von Waldburg geschlagen wurde, beschuldigte Luzern den Ort des Verrates und legte ihn in Asche. Auf den Trümmern dieses alten Städtchens siedelte sich dann später das jetzige Dörfchen Meienberg an, das bei der Eroberung des Aargaues 1415 von den Luzernern genommen wurde. Nachher kam es an den obern Teil des den Eidgenossen als gemeine Vogtei unterstehenden Freiamtes. 1251: Meginberg; vom Personennamen Mago.