Mehemed
Rüschdi
Pascha Schirwani
Zade
, türk.
Großwesir, geb. 1825 zu
Schirwan in
Transkaukasien, wurde in
Konstantinopel
[* 2] erzogen, trat in die
Körperschaft der
Ulemas ein und rückte bald zum
Mufti auf. Durch
Fuad Pascha, der ihn 1860 auf seiner
Mission nach
Damaskus zur Untersuchung der dortigen Christenmetzeleien als Rechtskundigen mitnahm, wurde er 1862 zum
Generalgouverneur
von
Syrien und in demselben Jahr zum
Minister des
Wakuf (der Kirchenhüter), bald darauf auch der
Finanzen ernannt.
Kurze Zeit
ward er auch
Minister des Innern. Nach dem
Tod
Aali
Paschas wurde er 1871 von dem neuen
Großwesir,
Mahmud Nedim Pascha, nach
Amasia
verbannt, aber 1872 als
Minister wieder zurückberufen und 1873
Großwesir. Er verschaffte dem
Khedive von
Ägypten
[* 3] einen neuen
Ferman mit außerordentlichen Zugeständnissen, ward aber im
Januar 1874 eines Etikettenfehlers wegen wieder
gestürzt. Er starb als
Gouverneur von
Hidschas in Taif.