Megatherĭum
Cuv. (Riesenfaultier), ausgestorbene Gattung aus der Familie der Gravigraden und der Ordnung der Zahnlücker [* 2] (Edentata, Bruta), verbindet mehrere Charaktere der Faultiere mit denen der Ameisenfresser und füllt daher die zwischen beiden so auffällige Lücke aus. Der Kopf war kurz, mehr oder weniger abgerundet, die Füße waren kurz, äußerst stark, gedrungen, die vordern vier- oder fünfzehig, die hintern drei- oder vierzehig, die äußern Zehen mit kurzen Nägeln, die mittlere mit starken Grabkrallen. Der Schwanz war mittellang, breit, stark. Die Zähne [* 3] waren wie die aller Edentaten schmelzlos und am untern Ende offen. Alle Arten sind amerikanisch.
Megatherium
Cuvieri
Desm. (Tafel
»Tertiärformation
[* 4] II«)
war ein
Tier von mittlerer Elefantengröße. Ein vollständiges
Skelett
[* 5] ist im Diluvialsand der
Pampas 1789 bei
Buenos Ayres,
[* 6] ein andres gegenwärtig zu
Madrid
[* 7] aufgestelltes bei
Lima,
[* 8] noch andre sind in
Paraguay
[* 9] und im
Rio Salado
[* 10] aufgefunden
worden. Das
Tier besaß ein ungemein großes
Becken und sehr große, vorn vier-, hinten dreizehige
Gliedmaßen mit sehr großem
Nagelglied sowie einen enorm dicken, langen
Schwanz; es war dem
Faultier am nächsten verwandt, konnte aber sicherlich nicht
klettern.
Die mit ihm gefundenen Tierreste gehörten zum Teil einem
Tier derselben
Familie,
Mylodon robustus
Ow. (s.
Tafel
»Tertiärformation II«)
[* 11] an. Dies war bis 4 m lang, vielleicht ein Klettertier mit ebenfalls enormem
Becken, fünf
Zehen
vorn, vier hinten, von denen aber, wie beim Megatherium
, immer nur drei
Krallen trugen. Ein drittes in dieselbe
Gruppe gehöriges
Tier,
das namentlich in
Nordamerika
[* 12]
(Virginia) angetroffen wurde, ist
Megalonyx Jeffersoni
Harl., mit Vorderfüßen,
die weit kürzer als die hintern waren, von Ochsengröße, trotzdem vielleicht Klettertier.