Meerschwei
nchen
(Cavia
Klein), Säugetiergattung aus der
Ordnung der
Nagetiere
[* 2] und der
Familie der
Meerschwei
nchen
(Caviina), gedrungen gebaute
Tiere mit kurzen
Ohren und
Füßen, an den vordern vier, an den hintern drei
Zehen, großen,
oben
gekielten, hufähnlichen
Nägeln, ohne
Schwanz. Das gemeine Meerschwei
nchen
(Cavĭa cobaya
Schreb.), 20-24
cm lang, in bunter Mischung schwarz,
rot, gelb und weiß gezeichnet, ist im wilden Zustand nicht bekannt, in
Südamerika
[* 3] seit
Jahrhunderten
als
Haustier eingeführt und bei uns wahrscheinlich durch die
Holländer um die Mitte des 16. Jahrh. bekannt geworden. Es ist
ein weitverbreitetes, überall beliebtes
Haustier, sehr zahm und vollkommen harmlos, mit jedermann befreundet, aber nicht
sehr anhänglich.
Dabei läßt es sich leicht erhalten, frißt allerlei Pflanzenstoffe und wirft zwei- bis dreimal im Jahr
2-5, in heißen
Ländern bis 7
Junge, welche nach 6-7
Monaten fortpflanzungsfähig sind. Das Meerschwei
nchen zeigt sich ziemlich gewandt,
läuft nicht eben rasch, hält sich paarweise zusammen und ist sehr reinlich. Gegen
Kälte und nasse
Witterung ist es sehr
empfindlich.
Seiner grunzenden
Stimme verdankt es den
Namen. Die
Aperea (C. aperea
Wagn.), irrtümlich für
den Stammvater des Meerschwei
nchens gehalten, ist 26
cm lang, 9
cm hoch, auf der Oberseite braungelb, auf der Unterseite gelblichgrau,
an den
Füßen bräunlichweiß, im
Sommer heller gefärbt. Sie bewohnt
Paraguay,
[* 4] die
Pampas von
Buenos Ayres
[* 5] und
Brasilien,
[* 6] lebt gesellig im
Gras und Gebüsch der
Felder, hält sich am
Tag verborgen, fällt leicht allen
Raubtieren zur
Beute,
richtet in
Gärten
Schaden an und wirft nur einmal im Jahr zwei
Junge. In der Gefangenschaft wird sie sehr zahm und pflanzt
sich auch leicht fort. Der
Pelz ist wertlos, das
Fleisch wird von
Indianern gegessen.