Meerscheid
t-Hüllessem
,
Oskar, Freiherr von, preuß. General der Infanterie, geb. zu Berlin, [* 2] trat 1843 beim 21. Infanterieregiment in den Dienst, ward 1845 Offizier, focht 1848 gegen die aufständischen Polen, ward 1857 zum Premierleutnant, 1859 zum Hauptmann befördert und in das 24., bei der Neugestaltung des Heeres im J. 1860 aber in das 64. Infanterieregiment versetzt. Als Kompaniechef in letzterem machte er den Krieg von 1864 gegen Dänemark [* 3] mit, in welchem er sich beim Sturme auf Düppel [* 4] auszeichnete; 1866 focht er als Major und Bataillonskommandeur im 4. ostpreußischen Grenadierregiment Nr. 5 mit dem 1. Armeekorps in Böhmen. [* 5]
Bei
Ausbruch des
Krieges von 1870/71 ward er mit der
Führung des 5. ostpreußischen Infanterieregiments Nr. 41 beauftragt und zum
Obersten und
Kommandeur desselben ernannt. An der
Spitze desselben nahm er am
Feldzug der ersten
Armee vor
Metz
[* 6] und im nördlichen
Frankreich teil. 1872 als
Kommandeur des 3. Gardegrenadierregiments
Königin
Elisabeth in das Gardekorps
versetzt, erhielt er 1874 das
Kommando der 11. Infanteriebrigade
(Berlin), trat, inzwischen zum
Generalmajor befördert, im
Oktober 1875 als Brigadekommandeur wiederum zur
Garde über, war 1880 einige Zeit
Kommandant von
Berlin, ward noch in demselben
Jahre mit der
Führung der 30. und 1882, nachdem er 1881
Generalleutnant geworden war, mit dem
Kommando
der 28.
Division betraut, 1886 an die
Spitze des 5.
Armeekorps gestellt, zum
General der
Infanterie und im nämlichen
Jahre zum kommandierenden
General des Gardekorps ernannt.
General Meerscheid
t-Hüllessem
war 1878 Mitglied einer mit Herstellung eines
Entwurfs
für eine deutsche Militärstrafgerichtsordnung beauftragten und 1888 Vorsitzender der zur Bearbeitung des
Exerzierreglements
für die
Infanterie vom berufenen
Kommission.