Meerrettich
und Mährrettig (Grän, Gren, Krän etc.), Cochlearia Armoracia L., eines der beliebtesten Küchengewächse, wird in einigen Gegenden, besonders in Rastadt, in Bamberg, bei Erlangen, in Würzburg, in Ulm, auch in Jena und Umgebung, in großen Mengen gezogen und von da aus weithin versendet; Hamburg und Berlin beziehen den M. nach Tausenden von Schock zu 3 Mk. und darüber. Der M. gehört zu den wesentlichen Erzeugnissen des Feldgemüsebaues; er darf nicht zu scharf sein, aber auch nicht zu milde und zu wenig würzhaft riechend; die besten, fein und etwas süßlich schmeckenden dicken Wurzeln haben eine glatte, gelblichweiße Schale, die beizend und scharf schmeckenden dünnen eine mehr bläuliche, rissige und mit vielen Einschnitten versehene Schale. Der M. ist perennierend, schwer auszurotten, da, wo er einmal gebaut worden war, und durch die tiefgehenden Wurzeltriebe sich weit im Boden verbreitend. Man baut ihn im kleinen, in Gärten, nur in durch eingesenkte Bretter geschützten Beeten. Die Kultur ist einfach. Aufbewahrt werden die Wurzeln im Sandeinschlag in Kellern. Der M. wird auch medizinisch verwendet und zwar ähnlich wie Senfteig. In den Handel kommt der M. in Bündeln. -
Der Name wird abgeleitet von Meer und von Mähre. - Der Engländer nennt ihn Horse-radish, der Franzose cochléaria rustique, moutarde d'Allemagne, mout de capucin und raifort sauvage. Der M. kommt auch wildwachsend auf feuchten Wiesen als Unkraut vor. - Zollfrei.