Meerbarben
(Mullidae), eine kleine Familie stachelflossiger Knochenfische, mit länglichem, seitlich zusammengedrücktem Körper, großen Schuppen und zwei langen Barteln am Unterkiefer gleich hinter dem Kinn. Sie bewohnen die Meere der Tropen und gemäßigten Zonen. Die gemeine Meerbarbe (Mullus barbatus L., s. Tafel: Fische [* 2] II, [* 1] Fig. 9) wird gegen 30 cm lang; die Streifenbarbe oder der Rotbart (Mullus surmuletus L.), die gelegentlich bis in die Ostsee geht, war im Altertum berühmt und große Exemplare wurden mit enormen Preisen (Martial, X, 31) bezahlt. Es war nicht nur das wohlschmeckende Fleisch, welches die Römer [* 3] reizte, sondern namentlich das Farbenspiel des sterbenden Fisches. Wahrscheinlich ist Mullus surmuletus das Weibchen von Mullus barbatus. Die prachtvolle Rotfärbung, welche die Römer durch den Todeskampf erzielten, erreichen jetzt die Fischer durch das Abschuppen gleich nach dem Fange.