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April 1574 und hinterließ die Regierung seinem ältesten Sohn, Francesco I., geb. Dieser vermählte sich mit Johanna, Schwester Kaiser Maximilians II. (gest. 1578), in zweiter Ehe mit der berühmten Venezianerin Bianca Capello (s. d.), mit der er an Einem Tag an Gift starb. Seine Tochter Maria wurde die Gemahlin Heinrichs IV. von Frankreich. Ihm folgte 1587-1609 sein Bruder Ferdinand I. (s. Ferdinand 33). Ein Stiefbruder desselben, Don Pedro, der meist am Hof [* 3] König Philipps II. von Spanien [* 4] lebte und von diesem zum General der in Italien [* 5] dienenden Truppen ernannt war, beanspruchte vergeblich, mit dem Großherzog Ferdinand die Erbschaft seines Vaters zu teilen; er starb Auf Ferdinand I. folgte 1609 sein Sohn Cosimo II., geb. in der Regierung.
Dieser verstärkte seine Flotte und verschaffte der toscanischen Flagge im ganzen Mittelmeer Achtung. Die Drusen [* 6] im Libanon unterstützte er in ihrem Kampf gegen die Türken. Auch unter ihm blühten Künste und Wissenschaften. Er starb Ihm folgte sein ältester Sohn, Ferdinand II., 1621-70 (s. Ferdinand 34), und diesem sein mönchisch erzogener Sohn Cosimo III., geb. ein Mann von ebenso geringen Fähigkeiten wie großem Stolz. Er unterstützte nur Dichter, die ihm schmeichelten, und Künstler, welche den äußern Pomp seines Hofs erhöhen konnten.
Unter ihm schritt der schon unter seinem
Vater begonnene
Verfall von
Toscanas Wohlstand unaufhaltsam fort, und die meisten
Quellen
des Nationalwohlstandes versiegten vollends. Er starb und hatte seinen zweiten Sohn,
Giovanni
Gasto, geb.
zum Nachfolger. Dieser, durch
Ausschweifungen an
Geist und
Körper geschwächt, bewies zwar guten
Willen und beseitigte manche
Mißbräuche, ermangelte aber der
Kraft
[* 7] zu durchgreifenden
Reformen. Mit ihm erlosch das
Geschlecht der Medici.
Zufolge
der eventuellen Bestimmung des
Wiener
Friedens von 1735 fiel das Großherzogtum an den
Herzog
Franz
Stephan
von
Lothringen.
Vgl.
Reumont, Geschichte
Toscanas seit dem Ende des florentinischen
Freistaats, Bd. 1: Die Medici
1530-1737 (Gotha
[* 8] 1876);
Buser, Die Beziehungen der Medici
zu
Frankreich 1434-94 (Leipz. 1879).
Von einem jüngern
Zweig der Medici
, der fürstlichen
Familie
Ottajano, die sich schon im 13. Jahrh. von der
ältern getrennt hatte, stammte
Don Luigi Medici
, gewöhnlich
Cavaliere von Medici
genannt,
Herzog von
Sarto, geb. 1760, der sich als
Actons Nachfolger seit 1805 im
Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und der
Finanzen zu
Neapel
[* 9] durch verschiedene Verbesserungen
der Finanzverwaltung verdient machte. Während der französischen Herrschaft in
Neapel hielt er sich in
England auf; nach der
Wiedereinsetzung der
Bourbonen 1815 wurde er Polizeiminister und 1818 Finanzminister. Infolge der Militärrevolution
zu
Nola nahm er seine Entlassung und begab sich nach
Rom,
[* 10] kehrte aber 1822 in seine frühere
Stellung zurück. Er
starb auf einer
Reise in
Madrid.
[* 11]