Mechitaristen
,
Kongregation armenischer Christen, 1701 in Konstantinopel [* 2] von dem Armenier Mechitar (»Tröster«) da Petro, geb. zu Sebaste, zur geistlichen und geistigen Regeneration seiner Landsleute gestiftet. In Konstantinopel dem armenischen Patriarchen wegen Hinneigung zur lateinischen Kirche verdächtig geworden, siedelte Mechitar nach Morea über und erhielt 1703 von der venezianischen Regierung die Erlaubnis, zu Modon ein Kloster und eine Kirche zu erbauen.
Nach ihrem Übertritt zu den mit der katholischen
Kirche unierten Armeniern erhielt die
Kongregation 1712 von
Papst
Clemens XI.
die Bestätigung und eine dem Benediktinerorden entlehnte
Regel. Der 1714 zwischen den
Venezianern und den
Türken ausgebrochene
Krieg nötigte sie zur Übersiedelung nach
Venedig,
[* 3] wo sie 1717 vom
Senat die
Insel
San Lazzaro geschenkt
erhielt, auf der sich bald ein stattliches
Kloster mit
Kirche erhob. Mechitar starb daselbst Die Mechitaristen
daselbst behielten
ihren eignen
Ritus und die
armenische Sprache beim
Kultus bei und widmeten sich namentlich seit 1789, wo die erste Druckerei
auf
San Lazzaro entstand, ganz der Herausgabe klassischer Werke in armenischer
Sprache.
[* 4] Seit 1810 besitzen
sie in
Wien
[* 5] ein großes
Kloster, das Mechitaris
tenkollegium, und eine eigne Druckerei und Buchhandlung. Ein Zweigverein besteht
in
München.
[* 6]
Ihre
Bibliothek in
San Lazzaro aber gehört in Bezug auf
Reichtum an orientalischen
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Handschriften zu den bedeutendsten Europas. 1806 nahm die Kongregation den Titel Akademie an und ernannte sogar Nichtkatholiken zu Ehrenmitgliedern.
Vgl. Langlois, Le [* 8] couvent arménien de l'île Saint-Lazare de Venise (Par. 1863).