(Mazzuoli), 1)
Francesco,
Maler, s.
Parmegianino.
2) Girolamo, ital.
Maler, zu
Parma
[* 2] um 1533-1566 thätig, arbeitete im
Stil seines
Vetters
Francesco Mazzola.
Seine Hauptwerke sind:
die Vermählung der heil.
Katharina in der Karmeliterkirche, das
Abendmahl in
San Giovanni und die Ausmalung
des
Gewölbes im Mittelschiff des
Doms zu
Parma.
(spr. -medschanīno, Parmegiano), eigentlich Francesco Mazzola, ital. Maler, geb. zu Parma, bildete
sich nach Correggio, seit 1523 zu Rom
[* 4] nach Raffael und Michelangelo und erwarb sich die Gunst des Papstes Clemens
VII. Die Plünderung Roms 1527 trieb ihn nach Bologna. 1530 ging er nach Parma, wo er eine reiche Thätigkeit entfaltete. Hier
übernahm er die Ausschmückung der neuerbauten Kirche Santa Maria della Steccata; da er die Arbeiten darin jedoch vernachlässigte,
kam er mit der Gemeinde in Streitigkeiten, welche ihn schließlich veranlaßten, sich nach Casalmaggiore zurückzuziehen, wo
er starb.
Trotz seines kurzen Lebens hat er eine große Zahl von Werken hinterlassen, die ihn als einen manierierten Nachahmer Correggios
kennzeichnen, welcher namentlich die Körperverhältnisse bis zur Widerwärtigkeit verlängerte. Charakteristisch
dafür ist besonders die sogen. Madonna mit dem langen Hals (Florenz,
[* 5] Palazzo Pitti). Von seinen übrigen Werken religiösen Inhalts
sind die Madonna mit dem Kind und Martha (Bologna, Pinakothek), die heilige Familie mit Elisabeth und dem kleinen Johannes (Paris,
[* 6] Louvre), die Grablegung Christi (Petersburg,
[* 7] Eremitage), die Vision des heil. Hieronymus (London,
[* 8] Nationalgalerie)
und die Madonna della Rosa (Dresden,
[* 9] Galerie) sowie seine Fresken in den Kirchen San Giovanni Evangelista und Santa Maria della
Steccata zu Parma hervorzuheben. Wertvoller als seine religiösen Bilder sind seine mythologischen Kompositionen (Hauptwerk:
der bogenschnitzende Amor in der kaiserlichen Galerie zu Wien)
[* 10] und seine meist vortrefflichen Porträte
[* 11] im
Museum zu Neapel,
[* 12] im Palazzo Borghese zu Rom und in den Galerien von Kassel,
[* 13] Darmstadt,
[* 14] Kopenhagen
[* 15] und Wien. Er hat auch 15 Blätter
radiert.
Vgl. Affò, Vita del graziosissimo pittore Fr. Mazzola (Parma 1784).
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