Mauthner
,
Fritz, Schriftsteller, geb. zu Horitz bei Königgrätz [* 2] in Böhmen, [* 3] studierte in Prag [* 4] auf Wunsch des Vaters Rechtswissenschaft, trat mit einem Sonettencyklus: »Die große Revolution« (1871), der ihm beinahe eine Anklage auf Hochverrat eingetragen hätte, zuerst litterarisch auf und ließ demselben schnell einige kleinere Lustspiele folgen, die auch mit Erfolg aufgeführt wurden. Seitdem widmete er sich ausschließlich dem litterarischen Beruf, zunächst als feuilletonistischer Mitarbeiter der deutschen Blätter Prags, darauf (seit 1876) in Berlin, [* 5] wo er besonders dem »Berliner [* 6] Tageblatt«, dem »Deutschen Montagsblatt« und dem »Schorerschen Familienblatt« seine Kräfte widmet. Einen durchschlagenden Erfolg erzielte er mit einer Reihe parodistisch-satirischer Studien, welche den Stil der hervorragendsten deutschen Dichter der Gegenwart zum Gegenstand hatten und zuerst anonym im »Deutschen Montagsblatt«, dann als Buch unter dem Titel: »Nach berühmten Mustern« (15. Aufl., Stuttg. 1879; neue Folge 1880; 15. Aufl., Leipz. 1883) erschienen. Weitere Sammlungen von kritischen Feuilletons sind: »Kleiner Krieg« (Leipz. 1878),
»Einsame Fahrten«, Plaudereien und Skizzen (das. 1879),
denen sich die originelle Erzählung »Vom armen Franischko« (Bern [* 7] 1880; 7. Aufl., Dresd. 1886),
»Die Sonntage der Baronin«, Novellen (1880; 3. Aufl., das. 1884),
»Der neue Ahasver«, Roman (das. 1881),
»Dilettanten-Spiegel«, Travestie nach Horaz' »Ars poetica« (das. 1883),
»Xantippe« (das. 1884),
»Berlin W«, drei Romane (1. Teil: »Quartett«, das. 1886),
»Aturenbriefe«, Satiren (2. Aufl., das. 1885),
»Der letzte Deutsche [* 8] von Blatna« (Berl. 1886, 4. Aufl. 1887),
»Credo«, gesammelte Aufsätze (das. 1886),
»Von Keller zu Zola«, kritische Aufsätze (das. 1887), anschlossen.