Maurikios,
Kaiser des oström. Reichs, geb. 539 zu Arabissos in Kappadokien, diente im Heer und rückte bis zum Befehlshaber der Leibgarde auf. Nach einem glücklichen Kriege gegen Persien um 580 vom Kaiser Tiberius zu seinem Schwiegersohn erwählt, bestieg er nach dessen Tod 582 den Thron und regierte mit Kraft und Einsicht; er verteidigte das Reich glücklich gegen die Avaren und Perser, mußte aber 603 bei einem Aufstand des Heers im Feldzug gegen die Avaren mit seinen neun Kindern entfliehen.
Von Chalcedon aus sandte er seinen ältesten Sohn, Theodosius, nach Persien an Chosru, den er 591 wieder auf den Thron gesetzt, um dessen Hilfe zu erbitten; aber der von den Empörern zum Kaiser ausgerufene Phokas ließ ihn nach Konstantinopel bringen und zuerst seine fünf Söhne vor seinen Augen und zuletzt ihn selbst töten (28. Nov. 603). ist der Verfasser eines Werkes über Kriegskunst in 12 Büchern (hrsg. von J. ^[Johannes Gerhard] Scheffer, Upsala 1664). Seine Geschichte hat der Zeitgenosse Theophylaktos Simokatta in seiner Chronik beschrieben (hrsg. von Bekker, Bonn 1834; von de Boor, Leipz. 1887).