(Equus mulus oder
Asinus vulgaris mulus), Produkt der Bastardzucht von Eselhengst und
Pferdestute. Das Maultier ist größer und stärker als der
Maulesel und steht seinem Aussehen nach dem
Pferde
[* 2] näher als dem Esel,
dem es nur die Länge der
Ohren, den an der
Wurzel
[* 3] kürzer behaarten Schweif und die
Stimme verdankt. In
Große und Haarfärbung,
in
Temperament und Gelehrigkeit und in den, der Zierlichkeit nicht entbehrenden Körperformen ähnelt
das Maultier dem
Pferde. Seine Ausdauer bei der schwersten
Arbeit und die Sicherheit, mit der es unter relativ großen Lasten auf
den schwierigsten Pfaden marschiert, ist bewundernswert. Am weitesten verbreitet ist die Maultierzucht in
Spanien,
[* 4] wo die
der Mancha für die beste gilt, und in Südfrankreich. Auch in Neapel,
[* 5]
Sicilien und Oberösterreich werden
in nicht unerheblicher Menge gezogen. Nordamerika
[* 6] hat neuerdings in der Zucht großer, leistungsfähiger und schöner Maultier so
bedeutende Fortschritte gemacht, daß es bereits nach Europa
[* 7] exportiert. Maultier und
Maulesel (s. d.) können sich fruchtbar verbinden.
Die daraus entstehenden
Blendlinge werden in
Italien
[* 8] Bardotto, in
Spanien Burdegano oder Machoromo genannt.
und Maultier, Bastarde von Pferd
[* 10] und Esel. Der Maulesel (Equus hinnus), der Bastard von Pferdehengst und Eselstute,
hat die unansehnliche Gestalt, die geringe Größe und die längern Ohren der Mutter und vom Pferd nur den
dünnern und längern Kopf, die vollern Schenkel, den seiner ganzen Länge nach behaarten Schwanz und die wiehernde Stimme. Man
gebraucht die Maulesel zum Lasttragen, sie werden aber seltener (Spanien und Abessinien) gezüchtet als das nützlichere Maultier.
Das Maultier (E. mulus), der Bastard von Eselhengst und Pferdestute, hat fast die Größe und Gestalt des
Pferdes, unterscheidet sich von diesem aber besonders durch die Form des Kopfes, die längern Ohren, den an der Wurzel kurzbehaarten
Schwanz, die schmächtigen Schenkel und die schmälern Hufe, welche an den Esel erinnern. Es ähnelt in der Färbung gewöhnlich
der Mutter, hat aber die Stimme des Vaters. Da Pferd und Esel sich niemals freiwillig kreuzen, so bedarf es
zur Züchtung der Bastarde von ihnen besonderer Kunstgriffe.
Gewöhnlich verbindet man der Pferdestute, welche durch einen Eselhengst beschlagen werden soll, die Augen, führt ihr auch
wohl zuvor einen schönen Pferdehengst vor und vertauscht diesen dann mit dem Esel. Mit dem Pferdehengst
verfährt man ebenso. Weit leichter lassen sich Pferd und Esel zur Paarung bringen, wenn sie zusammen erzogen und von Jugend
auf aneinander gewöhnt sind, wodurch die natürliche Abneigung, die beide Gattungsverwandte sonst gegeneinander zeigen,
fast verschwindet.
Bereits die alten Römer
[* 11] ließen Esel und Pferde, welche zur Maultierzucht benutzt werden sollten, zusammen
leben, und in Spanien und Südamerika
[* 12] beobachtet man noch jetzt dieses Verfahren. Die Pferdestute trägt das Maultier etwas länger
als ihr eignes Fohlen, und sehr häufig sind Fehlgeburten; das neugeborne Maultier steht aber weit eher auf den Beinen als das
junge Pferd, auch dauert sein Wachstum länger; unter vier Jahren darf man es nicht zur Arbeit anhalten,
dafür ist es aber auch meist bis zum 20. und 30., ja nicht selten bis zum 40. Jahr brauchbar.