Matten
,
Decken aus biegsamen Pflanzenteilen, besonders aus
Schilf,
Rohr,
Binsen, Baumbast,
Stroh, Palmblättern etc., die
wie Gespinste leinwandartig gewebt werden. Grobe Matten
dienen zum Verpacken, zum Bedecken von
Pflanzen, feinere zum
Belegen der
Fußböden und
Möbel,
[* 2] zu Vorhängen und zum
Tapezieren der Wohnzimmer. Einen bedeutenden Industriezweig
bildet in Rußland die Fabrikation der Lindenbastmatten
(s.
Bast).
[* 3] Schilfmatten
werden besonders in
Ostpreußen
[* 4] geflochten.
In
Frankreich stellt man Strohmatten von 0,5-1,5
cm
Dicke dar, die mit einer
Kette von
Hanf,
Leinwand oder verzinntem Eisendraht
auf besondern
Webstühlen gewebt und zum Bedecken der Reben, zur schnellen Errichtung von
Zelten, Gartenlauben
etc. benutzt werden.
Statt des Strohs hat man auch Holzdrähte, wie sie in den Zündhölzchenfabriken angefertigt werden, benutzt und sie mit einer Kette von Garn verbunden. Diese Matten eignen sich besonders zu Vorhängen an Fenstern, da sie das Licht [* 5] durchlassen und doch die Wärme [* 6] genügend abhalten; sie werden häufig bemalt und zeichnen sich durch gefälliges Ansehen aus. In Spanien [* 7] webt man aus Binsen und Gräsern (Esparto) und benutzt dieselben besonders zum Auskleiden der Zimmer. Sehr verbreitet sind auch die holländischen Binsenmatten und die indischen Kokojamatten, die sich durch ihre Farben und ihre Flechtarbeit auszeichnen.