Mato
eine Provinz des Kaisertums Brasilien, [* 2] grenzt im N. an Amazonas und Pará, im O. an Goyaz, im S. an São Paulo, Parana und den Staat Paraguay, [* 3] im W. an Bolivia und hat 1,379,651 qkm (25,055,9 QM.) Flächeninhalt. Die Oberfläche ist überwiegend ein Sandsteinplateau von 450 m Meereshöhe von der Form der sogen. Campos, mit Gras, Buschwerk und niedrigem Wald bedeckt; Hügel durchschneiden die Flächen, wie die Campos dos Parexis, deren Boden sandig und unfruchtbar ist. Sie reicht vom Steilabsturz der Serra Taquara am Rio [* 4] Araguay bis gegen die bolivianische Grenze.
Fünf mächtige Ströme entspringen derselben, nämlich der Guaporé (Madeira), [* 5] Tapajoz, Schingú, Araguay (Tocantins) und Paraguay. Im ganzen herrscht in der trocknen Zeit Wassermangel. Nur die Flußthäler haben hohe Wälder und fruchtbaren Boden. Die Bevölkerung [* 6] ist gering, sie wurde 1885 auf 72,051 angegeben (darunter noch 7000 Sklaven). Es sind meist Farbige und Indianer; von den letztern leben auch einzelne Stämme (wie die Coroado) noch ganz in der alten Weise.
Der früher lebhaft betriebene
Bergbau
[* 7] (auf
Gold
[* 8] und
Diamanten) hat ganz aufgehört. Hauptbeschäftigung der
Bewohner ist jetzt
Landbau und
Viehzucht;
[* 9] aber der erstere befindet sich noch nicht auf der
Stufe, daß er allen Bedürfnissen
des
Landes genügen könnte. Zur Ausfuhr kommen
Rindvieh und die von den
Indianern gesammelten
Droguen. Den
Verkehr mit der
Außenwelt
vermittelt ein
Dampfer, der einmal monatlich den
Paraguay und
São Lourenço bis
Cuyaba hinauffährt. Hauptstadt
ist
Cuyaba; früher war es Mato Grosso
(Villa Bella), am
Guaporé, seit Erschöpfung der Goldgruben, namentlich infolge von
Sumpffiebern, in
Verfall geraten, mit 1500 Einw.