Matejko
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Johann, Maler, geb. zu Krakau, [* 2] studierte auf der dortigen Kunstschule und erwarb sich 1865 eine Medaille. Auf der Pariser Weltausstellung von 1867 wurde er zuerst weiten Kreisen durch einen Reichstag zu Warschau [* 3] 1773 bekannt, der noch manches Unruhige und Unfertige zeigte, aber doch von einer originalen Kraft [* 4] Zeugnis ablegte. Es folgten: der Alchimist Sendziwoj ^[richtig: Sędziwój] vor Siegmund III.;
Wladislaw der Weise wird auf den polnischen Thron [* 5] berufen;
der Hofnarr des Königs Siegmund;
Union der Polen und Litauer zu Lublin;
Stephan Báthori, vom russischen Gesandten um Frieden gebeten;
Johann Wilczek während der Verteidigung eines Benediktinerklosters gegen Matthias Corvinus;
König Johann Sobieskis Gebet vor Beginn der Türkenschlacht (im Nationalmuseum zu Rapperswyl);
Einsegnung der Siegmundsglocke;
Ermordung des Königs Przemysl u. v. a. Seit der Mitte der 70er Jahre nahm die Charakteristik seiner [* 1] Figur an Energie und Derbheit zu, die bisweilen bis zur Roheit gesteigert wurde.
Auch bevorzugte er die unvermittelte Zusammenstellung der grellsten Farben. Von seinem einseitigen national-polnischen Standpunkt verband er mit seinen Gemälden eine politische Tendenz, deren Spitze gegen Deutschland [* 6] und Preußen [* 7] gerichtet ist. Dieser Tendenz dienen die figurenreichen Kolossalgemälde: die Schlacht bei Tannenberg 1440, die Niederlage des Deutschen Ordens verherrlichend;
die Niederlage bei Warna;
Huldigungseid des Herzogs Albrecht von Preußen vor König Siegmund von Polen (1883);
der Entsatz von Wien [* 8] durch Johann Sobieski und der Einzug der Jungfrau von Orléans.
Diese letzten Gemälde leiden sowohl durch übertriebene Charakteristik und harte und bunte Färbung als durch die wirre, überladene Komposition. ist Direktor der Kunstschule zu Krakau.