Masuccio
(spr. -úttscho), Tommaso Guadato, ital. Schriftsteller, aus Salerno gebürtig, lebte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. am aragonischen Fürstenhof zu Neapel [* 3] und ist berühmt als Verfasser des »Novellino« (Neap. 1476, Mail. 1483, Vened. 1484 u. 1492),
einer Sammlung von 50 Novellen, die, ein Seitenstück von Boccaccios »Decamerone«, lebenswahre, oft verwegene Sittengemälde aus der damaligen Gesellschaft enthalten und daher dem Forscher für italienische Kunst, Sitte und Lokalgeschichte des 14. und 15. Jahrh. eine unschätzbare Quelle [* 4] darbieten. Das der schönen und gelehrten Hippolyta von Aragonien gewidmete, jetzt sehr selten gewordene Buch erschien neuerdings als 1. Band [* 5] von Settembrinis »Biblioteca napolitana« (Neap. 1874).