(franz.
Mât, engl.Mast), der zum Tragen des Segelwerks dienende, aufrecht stehende
Baum. Die Anzahl der
Masten richtet sich nach der
Größe und dem
Zweck der
Schiffe.
[* 2] Auf einem
Vollschiff sind drei
Masten, der
vordere heißt
Fockmast, der mittlere Großmast, der hinterste Kreuzmast; auf einem Barkschiff heißt der hinterste Mast, der
keine
Raaen besitzt, Besahnmast. Auf
Briggs und
Schonern heißt der hinterste Mast Großmast, der vordere
Fockmast; auf
Galeassen,
Galeoten,
Kuffen, Besahnewern etc. wird der vordere Mast. Groß- und der hinterste Besahnmast
genannt. Besteht ein Mast seiner
Länge nach aus einem
StückHolz
[* 3] ohne jegliche
Verlängerung
[* 4]
(Stenge), so heißt er Pfahlmast.
Auf größernSchiffen werden die
Masten in der Längsrichtung aus mehreren
Stücken zusammengesetzt, wovon
das untere stärkste
StückUntermast und die übrigen
Stücke
(Verlängerungen)
Stengen genannt werden. Vgl. Takelage.
In der
Regel bildet die Mast nur eine der Thätigkeiten des Landwirts und zwar eine, welche vorzugsweise im
Winter betrieben
wird, weil man nach der
Ernte
[* 13]
Futter genug hat und die
Tiere bei kaltem
Wetter
[* 14] sich leichter mästen als
im warmen
Sommer.
Schafe dagegen werden nur selten im
Winter gemästet; die
Sommer- und Herbstmast auf guter
Weide
[* 15] ist diesen
Tieren zuträglicher und für den Landwirt rentabler. Für
Schweine ist besonders die Waldmast
(Eicheln, Bucheckern) zuträglich.
In
England wurden schon zu Ende des vorigen
Jahrhunderts besondere Mastrassen gezüchtet und dazu die vorhandenen
Typen nach zweierlei
Richtung hin umgeformt (»Kulturrassen«).
Man suchte besonders
Knochen- und Horngebilde (ungehörnte
Rassen) möglichst schwach, den eigentlichen
Rumpf aber möglichst
stark und die gesamten Ernährungsorgane so auszubilden, daß sie befähigt wurden, große
Quantitäten von
Futter zu
bewältigen. Zum andern aber züchtete man auf frühe
Mannbarkeit und frühe Erlangung des erforderlichen
Gewichts. Die heutigen
Mastrassen von
Rind,
[* 16]
Schaf
[* 17] und
Schwein
[* 18] entsprechen dem vollkommen. Man erzielt jetzt
Resultate, welche vordem für unmöglich
gehalten wurden, besonders in
England, wo einesteils die hohen
Preise auf
Ausstellungen locken und andernteils übertrieben
fettes
Fleisch stets
Käufer findet. In
Frankreich und
Deutschland
[* 19] ist man von den englischen Fettrassen größtenteils zurückgekommen
und verwendet sie nur noch zur
Kreuzung mit Landvieh (Shorthorns für
Rind, Southdowns für
Schafe und
Berkshire oder
Yorkshire
etc. für
Schweine).
Bei erwachsenen
Tieren einzelner
Rassen wirkt der
Geschlechtstrieb dem Fettwerden entgegen; er muß also,
will man hochwertiges Mastvieh haben, unterdrückt oder ganz unmöglich gemacht (Kastration) oder zu Anfang der Mast (bei
Kühen) befriedigt werden; in diesem
Fall muß die
Kuh auch noch das
Junge ausbilden. Eigentliche Fettrassen zeigen nur geringen
Geschlechtstrieb und bleiben in der
Regel unfruchtbar. Zur Mast dürfen nur ganz gesunde
Tiere verwendet werden;
der
Züchter muß schon aus äußern Merkmalen die Tauglichkeit zur
Zucht beurteilen können (feine, leicht bewegliche
Haut,
[* 20] feine, zarte
Knochen,
[* 21] breite
Brust, tonnenförmiger Leib, gut gestellte
Gliedmaßen etc.). In
Deutschland mästet man vielfach
auch die Zugochsen; sind sie nur ein Jahr im Zug
verwendet worden oder nur während der Vegetationszeit,
dann bilden sie noch sehr wertvolles Mastmaterial.
Man unterscheidet verschiedene Mastperioden: die erste als diejenige, bei welcher man vorzugsweise voluminöses und viel
warmes
Futter gibt, um überhaupt nur erst die Freßlust zu erwecken und die
Eingeweide
[* 22] recht auszudehnen;
die zweite, bei
welcher man mit konzentrierten
Stoffen arbeitet;
die dritte, bei welcher diese das
Beste thun müssen und
die Freßlust durch öftern
Wechsel mit dem
Futter und durch die
Kochkunst oder durch das Zerkleinern angeregt wird, und die
vierte oder eigentliche Fettmast, welche fast nur noch für Ausstellungstiere
¶
Kälber können in einigen Wochen fett sein, erwachsene Rinder brauchen einige Monate, Schafe die ganze Weidezeit,
Schweine je nach dem Alter mehrere Wochen oder Monate, und Geflügel kann in wenigen Wochen vollkommen fett sein. Frankreich leistet
hierin das Beste. Bedingungen zu guter Mast sind Ruhe, gedämpftes Licht,
[* 24] höchste Reinlichkeit, öfterer Futterwechsel, größte
Regelmäßigkeit, fleißiges Tränken mit klarem Wasser. Den Grad der erlangten Fettigkeit beurteilt der
Fleischer nach den sogen. »Griffen«, d. h. Stellen am Körper des Tiers, an welchen sich Fettpolster so bilden, daß man sie mit
der Hand
[* 25] fassen und in Bezug auf Umfang und Kernigkeit des Fettes prüfen kann. Man rechnet bei hochfettem Zustand 61-70 Proz.
des LebendgewichtsFleisch, über 10 Proz. Talg und pro 50 kg Lebendgewicht bis höchstens 3 kg Haut; im magern
Zustand resp. 43-46 Proz., 3-7 Proz.
und 3,5 kg beim Rindvieh.