Maser
,
krankhafte Holzbildung der Bäume, wobei die Holzfasern einen sehr stark geschlungenen Verlauf zeigen und das abnorm gebildete Holz [* 3] zugleich in solcher Masse entwickelt wird, daß an der Oberfläche der Stämme knollen- oder beulenförmige Auswüchse von sehr verschiedener Größe, sogen. Maserkröpfe, erzeugt werden. Der Erscheinung liegt häufig die Anlage einer ungewöhnlich großen Anzahl von Adventivknospen und die Unterdrückung der Weiterentwickelung derselben zu Grunde. Es bleiben von den zeitig absterbenden Knospen [* 4] nur die kurzen, stiftartigen Holzkörper zurück, und indem die neu sich bildenden Holzlagen des Stammes diese dicht stehenden Knospenreste umwachsen, erhalten sie den geschlängelten Faserverlauf. Je größer die Anschwellungen werden, desto mehr wird durch sie der absteigende Saftstrom gehemmt, und die Anhäufung der Nahrungsstoffe an dieser Stelle bewirkt eine immer stärkere Ernährung und Zunahme derselben.
Wenn die
Maserkröpfe, die oft in kolossalen
Dimensionen auftreten und den
Baum ganz verunstalten, den
Stamm völlig
umgeben, so können sie für die
Pflanze tödlich werden, indem sie die
Ernährung der untern Stammteile und
Wurzeln verhindern.
Die
Erscheinung kommt nur an
Laubhölzern, besonders
Linden,
Birken,
Ulmen,
Pappeln,
Erlen,
Ahornen und
Kirschbäumen, vor. Da solches
Maserholz größere
Härte und schöne
Zeichnung besitzt, so wird es von Tischlern und
Drechslern gesucht.
Durch öfteres Entfernen der
Zweige läßt sich die
Bildung der Maser
hervorrufen und befördern. Maserbildung ohne voraufgehende
Adventivknospen beruht auf abnormer Vergrößerung und Formveränderung der
Markstrahlen.