Maschinenlehre
,
Maschinenwissenschaft, die
Lehre
[* 2] vom Maschinenbau, im einzelnen die
Lehre von der Anwendung der
mathem., physik. und mechan. Lehrsätze auf den Maschinenbau. Man unterscheidet hierbei: allgemeine
Maschinenlehre
, specielle oder theoretische Maschinenlehre, Maschinenbaukunde und Maschinengetriebelehre oder
Kinematik. Die allgemeine Maschinenlehre
ist rein beschreibend und zeigt, welche
Maschinen vorhanden, wie dieselben eingerichtet sind
und welchen Zwecken sie dienen. Die theoretische Maschinenlehre
darf die allgemeine Einrichtung der
Maschinen als bekannt voraussetzen, lehrt dagegen, welche Größenverhältnisse die
Maschinen haben müssen, um ihrem Zweck
am besten zu entsprechen. Um die theoretische Maschinenlehre
hat sich Redtenbacher bedeutende Verdienste erworben,
indem er zuerst Klarheit in die
Auffassung der Bedeutung und des Zwecks der theoretischen Maschinenlehre
brachte.
Die Maschinenbaukunde oder Maschinenkonstruktionslehre, welche ebenfalls durch Redtenbacher zu einer selbständigen technischen Wissenschaft geworden ist und namentlich von Reuleaux weiter ausgebaut wurde, giebt Aufschluß darüber, wie stark die einzelnen Maschinenteile zu halten sind, damit sie den einwirkenden Kräften genügenden Widerstand leisten können und ebenso gegen Reibung [* 3] und Abnutzung hinreichend geschützt sind. Über die Maschinengetriebelehre s. Kinematik. –
Vgl. Grashof,
Theoretische Maschinenlehre
(4 Bde., Hamb.
1872–90);
Weisbach, Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinenmechanik (Braunschweig; [* 4] Bd. 1, 5. Aufl. 1875; Bd. 2, 5. Aufl. 1882–87; Bd. 3, 2. Aufl. 1876–93);
Rühlmann,
Allgemeine Maschinenlehre
(5 Bde., Lpz.
1875–91), enthält auch die Geschichte des Maschinenbaues;
Uhland, Skizzenbuch für den praktischen
Maschinenkonstrukteur
(Dresd. 1877 fg.; dasselbe als Branchenausgabe, 15 Bde.,
ebd. 1890);
ders., Handbuch für den praktischen Maschinenkonstrukteur (5 Bde., Lpz. 1879–86);
Reuleaux, Der Konstrukteur (4. Aufl., Braunschw. 1882–89);
Weitzel, Die Schule des Maschinentechnikers (Lpz. 1891 fg.);
Lolling, Berechnung und Konstruktion der wichtigsten Maschinenelemente (Wien [* 5] 1886–87);
Weitzel, Wie wird man Maschinentechniker? (7. Aufl., Lpz. 1887);
Bach, Die Maschinenelemente (5. Aufl., Stuttg. 1896);
Pechan, Leitfaden des Maschinenbaues (Reichenberg; [* 6] Bd. 1, 3. Aufl. 1892; Bd. 2, 2. Aufl. 1890; Bd. 3,1889);
Lolling, Anleitung zum Zeichnen und Entwerfen von Maschinenteilen (2. Aufl., 2 Tle., Köln [* 7] 1892).