Martyrologĭum
(Calendarium sanctorum,
Menologium, Analogium, Synaxarium), Verzeichnis der
Märtyrer und andrer
Heiligen,
meist mit Angabe ihrer Lebensumstände und ihrer Todesart.
Schon dem
Hieronymus schreibt man ein Martyrologium
zu, doch ist das unter
seinem
Namen vorhandene
Fragment spätern Ursprungs. Das
Mittelalter sah seit den
Zeiten
Karls d. Gr. eine
Reihe von Martyrologien
entstehen, auch für einzelne
Länder und
Orden;
[* 2] besonders geschätzt war das um 804 verfaßte Martyrologium
Gellonense.
Weite Verbreitung fand das Martyrologium
Bedas; im 9. Jahrh. entstanden in
Gallien zahlreiche Martyrologien
, wie von
Hrabanus Maurus (um
845),
Ado von
Vienne (859-874) und
Notker Balbulus (Stammler).
Papst
Sixtus V. ließ 1586 durch
Baronius ein
Martyrologium
universale, die
Märtyrer und
Heiligen aller
Länder und
Zeiten umfassend, anfertigen; in vermehrter
Auflage erschien es von
Heribert Rosweid
(Antwerp. 1613). Die einzelnen Martyrologien
werden aufgezählt von Potthast in der »Bibliotheca
historica medii aevi« (Berl. 1862). S.
Heilige.