Martineau
(spr. -noh), Miß Harriet, engl. Schriftstellerin, geb. zu Norwich [* 2] in Norfolkshire, widmete sich, nachdem sie früh das Gehör [* 3] unheilbar verloren, eifrigen Studien und trat sodann als Schriftstellerin auf; 1836 bereiste sie Nordamerika, [* 4] später den Orient. Sie starb auf ihrem Landsitz bei Ambleside in Westmoreland Außer Erzählungen, Beschreibungen ihrer Reisen, Schriften belehrenden Inhalts über das Schul- und Armenwesen und Kinderschriften veröffentlichte sie als ihre Hauptwerke: »Illustrations of political economy« (Lond. 1832-34, 9 Bde.; neue Ausg. 1859),
worin sie sich hauptsächlich gegen die sozialen Lehren [* 5] ihres Landsmannes Malthus wendet und ihre Ideen in wirkungsvollen Erzählungen veranschaulicht;
»Eastern life past and present« (1846, neue Ausg. 1875),
ein Ergebnis ihrer orientalischen Reise;
die treffliche »History of England during the thirty years' peace« (1851, 2 Bde.; deutsch, Berl. 1853-54, 4 Bde.);
»Household education« (1849, neue Ausg. 1864);
»England and her soldiers« (1859);
»Health, husbandry and handicraft« (1861);
»Biographical sketches« (1869, 4. Aufl. 1876).
Mit Atkinson veröffentlichte sie die materialistischen »Letters on the laws of man's nature and development« (1851) und »Letters from Ireland« (1853). Auch ist ihre Übersetzung von Comtes »Philosophie positive« (1853) zu erwähnen. Ihre Autobiographie erschien 1876 in 3 Bänden.
Vgl.
Mrs.
Miller, Harriet Martineau
(Lond. 1884). -
Ihr
Bruder
James Martineau
, geb. zu
London,
[* 6] unitarischer
Geistlicher, seit 1868
Professor am
Manchester
[* 7]
New
College in
London,
ist ein gediegener theologischer Schriftsteller.