Friedrich Wilhelm, Historienmaler, geb. zu Weimar, machte zuerst hier seine Studien
1829-34 und war dann vier Jahre Schüler der Akademie in Düsseldorf unter Hildebrandt, verdankt aber
den Hauptteil seiner Ausbildung als Historienmaler seinem Aufenthalt in Paris unter Delaroche. Nachdem er den Anfang mit
einigen Genrebildern gemacht hatte, wandte er sich zur Historie und insbesondere zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, der
Reformation und ihrer Vorgänger, womit er in Kartons im ganzen mehr Glück machte als in den Ölbildern,
die ohne allen Reiz in der Farbe und in den Gestalten oft sehr verfehlt sind. Sein bestes Werk von trefflicher Charakteristik
ist die Übergabe der Augsburgischen Konfession, viel weniger gelungen in der Hauptfigur Luthers
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Einzug in Worms (1860) und ebensowenig zu loben Ulrich von Huttens Dichterkrönung (1861) und die in der Farbe wenig anziehende
Vertreibung der Salzburger Protestanten (1864). Auch seine Kartons aus dem Leben Savonarolas und aus dem Theodor Körners (1870) fanden nur sehr geteilten Beifall. Nach seiner bereits 1848 erfolgten Rückkehr aus
Paris malte er auf der Wartburg die Ankunft der heil. Elisabeth. 1854 wurde er Zeichenlehrer am
Sophienstift in Weimar und 1848 Mitglied der Akademie in Berlin.