[* 3] (ganz unseemännisch
Mastkorb), auf Schiffen die auf zwei starken, mit dem
Mast verbolzten Planken, den Salings
(s. d.), ruhende
Plattform, welche bestimmt ist, die
Stenge, d. h. die Verlängerung
[* 4] des
Mastes, durch deren
Wanten nach der Seite hin zu stützen sowie den in der Takelung
[* 5] beschäftigten Matrosen einen geräumigen Stützpunkt für
ihre
Arbeiten zu geben.
Vollschiffe haben auf allen drei
Masten,
Barken auf den beiden vordern,
Briggs auf beiden,
Schoner nur auf dem vordern
MasteMars;Barken und Schoner auf den hintern
Masten nur Salings.
Ebenso tragen die
Stengen zur Befestigung ihrer Verlänerungen, der Bramstengen, nur Salings. Die
Masten heißen je nach dem
Maste, von vorn gerechnet, Vor-, Groß- und Kreuzmars. Auf großen Schiffen haben die Mars auf ihrer
hintern Seite ein Geländer. Im
Gefecht wird von den Mars aus mit
Revolvergeschützen oder Gewehren gefeuert. Mars dient außerdem
als Unterscheidungsvorsilbe für die Takelung der ersten Verlängerung der
Untermasten, nämlich der Marsstengen. So sagt
man z. B. Kreuzmarsfall und meint damit das Fall (s. d.)
des Segels an der Marsstenge des Kreuzmastes. Die Gefechtsmarsen der neuen Schiffe
[* 6] ohne Takelung, die
nur Signalmasten haben, sind mit Stahlschilden gepanzert und tragen mehrere Schnellfeuergeschütze.
[* 3] (♂), in seiner Entfernung von der
Sonne
[* 7] der vierte
Planet, zeigt von allen
Planeten
[* 8] die ^[] größte
Ähnlichkeit
[* 9] mit
der Erde. Die mittlere Entfernung des Mars von der
Sonne ist nahe 226 Mill. km. Die größte und kleinste
Entfernung beträgt 247 und 205 Mill. km, da die
Excentricität der
Bahn 0,09326 ist. Zur Zeit der Opposition kann sich Mars der
Erde bis auf 54 Mill. km nähern, in der Konjunktion jedoch sich bis auf 397 Mill. km von ihr entfernen.
Sein Durchmesser ist etwas größer als der Halbmesser der Erde, nämlich 6770 km; der scheinbare Durchmesser schwankt je
nach seiner Entfernung von der Erde zwischen 3",5 und 25",6. Eine
Abplattung ist durch
Beobachtungen nicht nachweisbar gewesen,
wenn sie auch aus theoretischen
Gründen wahrscheinlich ist.
Die
Dichte des Mars ist 4,19mal so groß als die des Wassers. Seine
Masse beträgt 0,10 von der der Erde.
Die Ebene seiner
Bahn ist nur 1° 51' gegen die Erdbahn geneigt; hingegen beträgt die Neigung seines
Äquators gegen seine
Bahn 27°. Die Rotationsdauer des Mars um seine
Achse hat sehr scharf zu 24h 37m 22s,6 bestimmt
werden können. Mit bloßem
Auge
[* 10] betrachtet fällt Mars durch sein rotes Licht
[* 11] auf; bei
Beobachtung mit dem
Fernrohr
[* 12] lassen sich
auf seiner Oberfläche viele
Details erkennen, von denen namentlich zwei an den
Polen gelegene weiße, als Schnee- oder Eisfelder
gedeutete Flecken auffallen, deren Form und
Größe mit den Marsjahreszeiten wechselt.
Namentlich den Bemühungen
Schiaparellis ist es gelungen, eine sehr ausführliche, auf genauen Messungen beruhende Karte von
der Marsoberfläche herzustellen. Auffallend ist auf dieser besonders das
Netz von feinen dunkeln
Streifen, welche die größern
dunkeln Flecke untereinander verbinden (von
Schiaparelli als
Kanäle bezeichnet) und bei denen in neuester ZeitVeränderungen
wahrgenommen worden sind, die in einer zeitweiligen Verdoppelung oder Spaltung in der Längsrichtung bestehen.
Zur Wahrnahme derartiger
Details der Oberfläche sind aber starke optische Hilfsmittel erforderlich. Umgeben ist Mars von einer
Atmosphäre, die reich an Wasserdämpfen ist und häufige Wolkenbildungen aufweist.
An sich ist Mars ein dunkler Körper, der
von dem auf ihn fallenden
Sonnenlicht 27 Proz. zurückwirft. Die Umlaufszeit des Mars um die
Sonne beträgt
686,98
Tage in
Beziehung auf die
Fixsterne,
[* 13] 686,93
Tage in
Beziehung auf den Frühlings-Nachtgleichenpunkt. Der
Planet legt demnach
in jeder Sekunde nahe 24 km zurück. Am 11. und entdeckte der Astronom
Hall
[* 14] in
Washington
[* 15] mit
dem großen
Refraktor von 66 cm Öffnung zwei Monde, die sich in 7
Stunden 39 Minuten und 30
Stunden 18 Minuten um den Mars bewegen
und von denen der eine etwa 23400 km, der andere etwa 9380 km vom Marsmittelpunkt entfernt ist. Diese beiden, Deimos und
Phobos benannten Monde sind außerordentlich klein und haben wahrscheinlich nur Durchmesser von 10 km.
[* 3] (auch
Mavors und Marspiter, im Arvallied
Marmar oder Marmor, von den Samniten [Oskern] Mamers genannt), ein Hauptgott
der alten
Italiker und insbesondere der
Römer,
[* 16] war seiner Grundbedeutung nach wohl zweifellos ein
Sonnengott, worauf nicht
bloß sein
Name Mars,
d. i. der Glänzende,
Strahlende, sondern auch seine auffallende Übereinstimmung mit
Apollon
[* 17] (s. d.) deutet, obwohl er in der spätern Zeit, als seine kriegerische
Bedeutung die überwiegende geworden war, gewöhnlich dem griech.
Ares
[* 18] (s. d.) gleichgesetzt wurde. Mars wurde von allen italischen
Stämmen¶