Marryat
(spr. märrĭätt),
Frederick, engl. Romanschriftsteller, geb. zu
London,
[* 2] trat 1806 in den Seedienst, focht mit Auszeichnung unter
Lord
Cochrane, diente darauf in dem amerikanischen
Krieg (1812-14),
wurde 1815
Kommandeur von St.
Helena, ging 1823 als Befehlshaber der
Korvette
Larne nach
Ostindien,
[* 3] erhielt das
Kommando über
die gegen die Birmanen verwandte
Flottille und erwarb sich in der Expedition gegen
Rangun
[* 4] die Ernennung
zum Flottenkapitän und
Ritter des
Bathordens (1825). Er lebte fortan meist in
England schriftstellerisch beschäftigt und starb zu
Langham in der
Grafschaft
Norfolk. Seine zahlreichen Seeromane, die sämtlich ins Deutsche
[* 5] übersetzt worden sind, zeichnen
sich durch treue Auffassung des
Lebens und leichte, gewandte
Darstellung aus; das humoristische
Element
in denselben erinnert vielfach an
Smollet. Er verfaßte außerdem für die
Handelsmarine einen
»Code of signals« (Lond. 1840)
und veröffentlichte eine
Beschreibung seiner
Reise durch
Amerika:
[* 6] »Diary in America« (1839, 3 Bde.).
- Seine Tochter
Florence, verehelichte Roßchurch, geb. zu
Brighton, hat sich ebenfalls als Novellistin
einen
Namen gemacht. Sie debütierte mit
»Love's conflict« (1865, 3 Bde.) und ließ seitdem
in rascher
Folge bis in die neueste Zeit eine große
Reihe andrer
Romane erscheinen. Seit 1872 ist sie an der Redaktion der
»London Society« beteiligt. Auch veröffentlichte sie eine
Biographie ihres
Vaters: »Life and letters of
Captain Marryat«
(1872, 2 Bde.).