Maron,
Marron (frz., spr. -róng), Marun (engl. Maroon) oder Marronneger, Buschneger (span. Cimarron, d. i. verwilderter Neger), Bezeichnung für entlaufene und in Gebirgen und Wäldern lebende Neger und deren Nachkommen in den europ. Kolonien Westindiens und Guayanas. In Jamaika, wo ihre Zahl zur Zeit der engl. Besitznahme (1655) 1500 betrug, später aber durch Zulauf von Stamm- und Leidensgenossen sich bedeutend vermehrte, führten sie lange Zeit einen blutigen Guerillakrieg gegen die Weißen, bis sie durch einen Vertrag 1738 Amnestie, Freiheit und eine Gebietsabtretung erlangten.
In den J. 1760–65 erneuerten sie die Feindseligkeiten und wurden deshalb in der Folge zum Teil nach Sierra Leone geschafft. In Guayana setzten sich seit 1712, wo die Franzosen die holländ. Kolonie Surinam überfielen, größere Horden entlaufener Sklaven an unzugänglichen Plätzen oberhalb der Fälle fest. Lange führten sie (bis 1762) einen blutigen Krieg mit den Kolonisten. Sie zerfallen in eine Anzahl Stämme, die unter einem Oberhäuptling (Granman) stehen. Am Awa leben die Boni oder Bonineger und die Paramakka, die die franz. Oberhoheit anerkennen, am Taponaboni die Aukaner oder Yuca, der bedeutendste Stamm, am obern Surinam die Saramakka, die Bekoe und Matuari. Ihre Gesamtzahl wird kaum 5000 betragen. Sie stehen seit lange mit den Kolonisten in Verkehr, liefern ihnen fast alles Bauholz, welches sie auf den Flüssen herabflößen, und arbeiten auf den Plantagen. Die Maron sprechen ein sehr verdorbenes Neger-Holländisch und sind wieder ganz dem Heidentum verfallen. –
Vgl. Dallas, Geschichte der Maronenneger auf Jamaika (Weim. 1805).