Marmaros
(spr. -osch), ungar. Komitat am linken Theißufer, grenzt im S. an Siebenbürgen, im O. an die Bukowina und Galizien, im N. an Galizien und Bereg, im W. an Szatmár und Ugocsa, hat ein Areal von 10,355 qkm (188 QM.) und ist von hohen Karpathenketten durchzogen. Außer der Theiß durchströmen es deren fischreiche Nebenflüsse, als: Vissó, Iza, Koszova, Taracz, Talabor, Nagy-Ag und Borsova. Die Luft ist rein und gesund. Die Bevölkerung [* 3] (Ruthenen, Slowaken, Walachen, Magyaren, Deutsche, [* 4] Juden und Zigeuner) zählt (1881) 227,436 meist griechisch-kath. Einwohner. Es gedeihen zwar alle Feld- und Gartenfrüchte und Obst, allein außer dem kurzen Theißthal und den Umgebungen größerer Orte ist das Land kaum insoweit angebaut, als der eigne Bedarf erfordert.
Die Thalgründe dienen meist zur
Weide
[* 5] des Viehs, dessen
Zucht dadurch und durch die ausgedehnten Alpenweiden sehr begünstigt
wird. Die Waldungen (zwei Dritteile des produktiven
Bodens) enthalten viel
Holz
[* 6] und nähren
Wildbret aller
Art. Der Hauptreichtum des
Landes besteht in
Steinsalz; daneben finden sich
Gold,
[* 7]
Bergkristalle (Marmaroser
Diamanten) und Petroleumquellen
(in Dragomir). Unter den vielen
Mineralquellen ist der alkalisch-muriatische
Eisensäuerling in Suliguli (bei Ober-Vissó)
berühmt. In der Marmaros
bestehen viele Getreidemühlen (mit Wasserkraft); die
Hausindustrie liefert
Kotzen,
grobe Wollenstoffe und Wollhandschuhe. Es wird ein Transithandel mit Vieh (von Armeniern und
Juden) betrieben. Sitz des
Komitats
ist
Marmaros-Sziget (s. d.).
Vgl.
Szilágyi, Das
Komitat Marmaros
(ungar., Budap. 1876), und
Rud. Bergner, In der Marmaros
(Münch. 1885).