Marmărameer,
ital. Mar di Marmara, bei den Alten Propontis, engl. Sea of Marmora, türk. Mermer-denys, das kleine Meer zwischen Bosporus [* 3] und Dardanellenstraße, mithin Binnen- und Passagemeer und in letzterer Beziehung eins der wichtigsten der Welt. Abgesehen von den beiden Meerbusen von Ismid und Mudania (Indschir-Liman), hat es eine ovale Gestalt von 200 km Länge und 75 km Breite. [* 4] Seine Tiefe wechselt zwischen 50 m an den Eingängen beider Meerengen, 1000 m in seiner Mitte und im Golf von Ismid.
Auf dem asiat. Ufer steigen die Höhen sanft, im westl. Teile des europäischen aber ziemlich schroff, wenn auch nicht zu bedeutenden Höhen an. Unter den Inseln sind die am Eingang des Bosporus gelegenen Prinzeninseln die bekanntesten. Im W. liegt unter andern die große Marmara-Insel, die dem Meer den Namen gegeben hat, berühmt durch ihren trefflichen Wein und ihre Marmorsteinbrüche. Auch die vom asiat. Gestade aus vorgestreckte Halbinsel von Artaki (im Altertum Kyzikos) mit dem 800 m hohen Kapu-Dagh besitzt ausgedehnte Marmorsteinbrüche. (S. Karten: Balkanhalbinsel [* 5] sowie Mittelländisches Meer.)