Schon 178 aber drangen die Markomannen wieder in Pannonien ein und erschienen mit einem Teil des Heers selbst vor Aquileja, doch errang
des Marcus AureliusFeldherr Paternus einen vollständigen Sieg über sie. KaiserCommodus schloß 180 Frieden mit ihnen. Sie mußten
Hilfstruppen stellen, bekamen dafür Jahrgelder und behielten ihre Wohnsitze an der Donau. Um 270 überschritten die Markomannen abermals
die römische Grenze und bedrohten Ancona;
[* 4] doch gelang es Kaiser Aurelian, sie wieder über die Donau zurückzuwerfen.
Mit dem 4. Jahrh. verschwindet ihr Name; die Reste des Volkes sind vermutlich in den Bayern
[* 5] aufgegangen.
Vgl. Wittmann, Die älteste
Geschichte der Markomannen (Münch. 1855);
Dettmer, Geschichte des markomannischen Kriegs (»Forschungen«, Bd.
12, Götting. 1870).
(«die in der Mark, d. h. im Grenzlande, wohnenden Männer»),
ein großer deutscher,
zu der Gruppe der Sueven zählender Volksstamm, saßen zu Cäsars Zeit in der nördl. Hälfte des Königreichs Bayern und kämpften
unter AriovistsFührung mit gegen Cäsar. Marbod führte sie 8 v. Chr. ostwärts nach dem früher von den keltischen Bojern bewohnten
Böhmen. Das Gebiet der Markomannen dehnte sich südlich bis an die Donau aus, wo sie einen
Angriff des röm. Kaisers Domitian zurückschlugen. Trajan und Hadrian hielten sie kräftig in Schranken, aber am Ende des 2. nachchristl.
Jahrh. brachen sie, anscheinend dem Druck der nordöstlichen german.
Stämme weichend, mit den übrigen Donauvölkern vereint gegen das Römische Reich
[* 7] selbst vor. In diesem
langwierigen, nach ihnen benannten Markomannenkriege (166‒180) konnte Marc Aurel sie nur mit großer Anstrengung zurückdrängen.
Mühsam behaupteten die Römer
[* 8] bis in die Mitte des 3. Jahrh. die Grenzwehr, dann aber stießen auch an der Donau die
Germanen wieder vor, unter ihnen die Markomannen; 270 streiften sie abermals bis Ancona und Rom.
[* 9]
Nur mit dem Aufgebot aller Kraft
[* 10] warf Aurelian sie über die Donau zurück und nötigte sie zum Frieden. Mit dem 4. Jahrh.
verliert sich allmählich ihr Name. Sie erscheinen fortan unter dem NamenBayern, ein Name, den sie bereits aus ihrer böhm.
Heimat mitgebracht hatten, nach der sie Baiwarier, d. h. Bewohner von
Baiheim (Böhmen), hießen. –
Vgl. Wislicenus, Geschichte der Elbgermanen (Halle
[* 11] 1868);
K. Zeus,
[* 12] Die Herkunft der Bayern von
den Markomannen (neue Ausg., Münch. 1857);