Markēsas
(Mendaña
inseln), franz. Inselgruppe im
Stillen
Ozean, nördlich von den Tuamotu- oder
Niedrigen Inseln, zwischen 8-11° südl.
Br. und 138-141° westl. L., bestehend aus zwölf
Inseln:
Nukahiwa (s. d.), Hiva-Oa
(Dominica), Futahiva,
Taouata,
Uapou, Uauka
(Washington)
[* 2] u. a., zusammen 1274 qkm (23 QM.) mit (1885) 5216 Einw.,
darunter 97
Franzosen, wovon 25
Soldaten, und 179
Fremde. Die
Inseln haben keine
Korallenriffe,
[* 3] sind vulkanisch,
mit schmalen, schluchtenartigen
Thälern, die allein bewohnt sind; mehrere haben gute Ankerplätze.
Die Eingebornen zeichnen sich körperlich vor fast allen
Polynesiern aus, sind aber wild, grausam und ausgesprochene
Kannibalen.
Sie zerfallen in eine große Zahl von
Stämmen unter selbständigen Häuptlingen und stehen seit 1842 unter französischer
Herrschaft. Ein französischer
Resident wohnt in Taiohae ^[Taiohaë?]. Als
Arbeiter eingeführte
Chinesen treiben jetzt selbständig
etwas Baumwollbau. Auf die
Kultur der Eingebornen haben weder die Ansiedler noch die
Missionäre irgend einen nennenswerten
Einfluß ausgeübt. - Die
Gruppe wurde 1595 von Alvaro Mendaña
entdeckt und von ihm Marquesas de
Mendoza genannt; 1797 fand
der Amerikaner Ingraham die nördlich gelegenen, welchen
er den
Namen
Washingtoninseln gab. Aber weder dieser
Name noch der von
Krusenstern für die ganze
Gruppe vorgeschlagene
»Mendaña-Archipel« ist jetzt noch im
Gebrauch. S. Tafel »Ozeanische
Völker«,
[* 4] Fig. 25.