(Dolichotis Desm.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Nagetiere und der Familie der Meerschweinchen (Caviina), hasenartige
Tiere mit hohen Beinen, Ohren von halber Kopfeslänge, kurzem Schwanz und nackten Sohlen. Die
(D. patagonica Wagn.) ist 45 cm lang,
mit 5 cm langem Schwanz, 45 cm hoch, mit gestrecktem Leib, etwas schmächtigem Hals, zusammengedrücktem,
an der Schnauze zugespitztem Kopf, ziemlich schmalen, aufrecht stehenden Ohren, vierzehigen Vorder- und dreizehigen Hinterfüßen
mit langen, starken Krallen.
Das in seiner Gestalt an einen kleinen Wiederkäuer erinnernde Tier ist oberseits braungrau, fein weiß gesprenkelt, an den
Seiten hell zimtfarben, an der Brust braun, an der Gurgel, Unterseite und am Hinterteil weiß. Es findet
sich in der Wüste Patagoniens, nördlich bis 37° südl. Br., lebt gesellig, ist ein vollkommenes Tagtier, streicht von seinen
Höhlen aus meilenweit umher, wird aber selten bemerkt. Es nährt sich von Wurzeln, Rinden und Gräsern und brandschatzt auch
Pflanzungen und Kleefelder. Das Weibchen wirft zweimal im Jahr zwei Junge. Man jagt die Mara zu Pferde, ermüdet
sie und erlegt sie mit der Wurfkugel. Das Fell dient zu Teppichen und Decken.
erstes Lager der Israeliten in der Wüste, drei Tagereisen vom Schilfmeer, wo sie bitteres Wasser
antrafen, das Moses durch Hineinwerfen einer Holzart trinkbar machte;
vielleicht der Brunnen Hawârah,
südöstlich von Suez.
Elisabeth Gertrud, geborne Schmehling, Opernsängerin, geb. zu Kassel als Tochter eines armen Musiklehrers,
erlangte früh ungemeine Fertigkeit im Violinspiel und unternahm in Begleitung ihres Vaters Kunstreisen nach Wien und London,
wo sie sich, zehn Jahre alt, vor der Königin hören ließ. Auf Anraten einer Hofdame widmete sie sich
dem Gesang, nahm erst bei Paradisi in London, 1766 bei Hiller in Leipzig Unterricht und machte hier eminente Fortschritte.
Vom Intendanten der Berliner Oper, der sie in Leipzig gehört hatte, nach Berlin berufen, überwand sie hier
Friedrichs d. Gr. Abneigung gegen deutsche Sängerinnen und wurde mit 3000 Thlr.
Gehalt (der sich später verdoppelte) engagiert, verdarb sich aber ihr Lebensglück bald durch ihre Verheiratung mit
dem Violoncellisten Mara, einem begabten, aber sehr liederlichen Menschen, der ihr Vermögen verschwendete. Der Despotismus, den
Friedrich II. gegen die Mitglieder seiner Oper übte, verleidete dem Ehepaar den Berliner Aufenthalt; doch
gewährte der König die wiederholten Bitten um Entlassung erst nach Jahren. 1780 sang die Mara in Wien, dann 1782 in Paris und
London, wo sie besonders in Händelschen Oratorien großartige Erfolge errang.
Nachdem sie sich endlich von ihrem Mann hatte scheiden lassen, sang sie 1788 in Turin und Venedig, kehrte 1790 nach
London zurück, blieb dort zehn Jahre lang, entsagte wenig später dem öffentlichen Auftreten und wandte sich 1803 nach
Rußland. In Moskau hatte sie ein festes Besitztum erworben, verlor aber 1812 beim Brande der Stadt ihr Vermögen und siedelte
nach Reval über, wo sie Unterricht erteilte und starb. Nach Zelters Urteil ist der Mara nie eine deutsche Sängerin
auch nur annähernd gleichgekommen. Sie war übrigens auch eine Virtuosin auf dem Klavier, und als Schauspielerin hatte sie,
nachdem sie einmal zur Oper übergegangen war, durch Fleiß und Studium ersetzt, was ihr, von der Natur
stiefmütterlich behandelt, versagt war.