Mariupol
,
Hafenstadt im russ.
Gouvernement
Jekaterinoslaw, am
Asowschen
Meer, unfern der Mündung
des Kalmius und an der
Donez-Eisenbahn, besteht aus der eigentlichen Stadt und zwei Vorstädten, Marinska und Karassu, hat 6 griechisch-katholische
und eine römisch-kath.
Kirche, ein
Theater,
[* 2]
Gymnasium,
Zollamt, Militärlazarett und (1882) 14,980 Einw., außer einer
geringen Zahl
Juden fast ausschließlich Griechen, welche lebhafte Gewerbthätigkeit (Fischsalzerei,
Gerberei, Talgsiederei
etc.) und bedeutenden
Handel treiben. Die Ausfuhr (hauptsächlich
Weizen und Leinsaat) belief sich 1886 auf
4,322,000
Rubel, die Einfuhr auf 1000
Rub. Hier soll im
Altertum die Stadt Adamacha gestanden haben; die jetzige Stadt entstand
Ende des 18. Jahrh., als 18,000 Griechen aus der
Krim
[* 3] nach Rußland übersiedelten und das Land um Mariupol
erhielten
(1779).