Marheineke
,
Philipp
Konrad, protest. Theolog, geb. zu
Hildesheim,
[* 3] ward 1804
Repetent in
Göttingen,
[* 4] 1805 Universitätsprediger
und außerordentlicher
Professor zu
Erlangen
[* 5] und folgte 1807 einem
Ruf in letzterer
Eigenschaft nach
Heidelberg,
[* 6] woselbst er 1809 ordentlicher
Professor wurde. 1811 als
Prediger an der Dreifaltigkeitskirche und als
Professor an der neugegründeten
Universität zu
Berlin
[* 7] angestellt, bildete Marheineke
hier besonders seit
Hegels
Tod einen
Mittelpunkt für die rechte, angeblich orthodoxe Seite der philosophischen
Anhängerschaft desselben. Er starb als
Konsistorialrat.
Der Ausgangspunkt für Marheinekes
Studien, vorzüglich zu seinem
»System des
Katholizismus in seiner symbolischen
Entwickelung« (Heidelb. 1810-1813, 3 Bde.),
war die Geschichte, und fast möchten seine Leistungen auf dem kirchengeschichtlichen Gebiet, unter denen die »Geschichte der deutschen Reformation« (Berl. 1816, 2 Bde.; 2. Aufl. 1831-34, 4 Bde.) hervorzuheben ist, es bedauerlich erscheinen lassen, daß er sich später von dieser Disziplin mehr entfernt hat. Seine »Grundlehren der Dogmatik« (Berl. 1819, 2. Aufl. 1827),
nach Schellingschen Prinzipien gedacht, arbeitete er später in Hegelschem Sinn um (das. 1827). Außer verschiedenen Predigtsammlungen sind unter seinen Schriften noch hervorzuheben: »Institutiones symbolicae« (3. Aufl., Berl. 1830);
»Über die wahre Stellung des liturgischen Rechts im evangelischen Kirchenregiment« (das. 1825);
»Entwurf der praktischen Theologie« (das. 1837);
»Die Reformation, dem deutschen Volk erzählt« (das. 1846).
Nach seinem Tod erschienen seine »Vorlesungen über die christliche Moral, Dogmatik, Symbolik und Dogmengeschichte« (Berl. 1847-49, 4 Bde.).