Marcia
(ital., spr. martscha), s. Marsch.
Marcia
40 Wörter, 277 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Marcia
(ital., spr. martscha), s. Marsch.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Marcia
(La) (Kt. Tessin, Bez. Locarno). 2451 m. Endpunkt der vom Monte Zucchero nach SO. auszweigenden Kette, 5-6 Stunden nw. über Brione im Verzascathal. Bildet zwei wilde Felsgipfel, deren einer ein trigonometrisches Signal trägt.
(die), s. Marschland. ^[= (vom niederd. Marsch, s. v. w. Niederung), in Nordwestdeutschland das niedrige fruchtbare, meist ...]
die geordnete Bewegung von Truppen nach einem vorgesetzten Ziel. Der gewöhnliche Tagesmarsch eines Armeekorps beträgt bis zu 20 km, der vierte Tag ist Ruhetag; bei Eilmärschen bis etwa 30 km. Man unterscheidet dann wohl noch beschleunigte Eilmärsche, bei denen ohne Ruhetag täglich 40-45 km, und Gewaltmärsche, bei denen noch größere Entfernungen unter Zuhilfenahme der Nacht zurückgelegt werden. Doch sind dies nur ungefähre Zahlen, die den jeweiligen Verhältnissen unterliegen.
Bei künstlich beschleunigten Märschen wird die Beförderung auf Eisenbahnen, Dampfschiffen, Wagen etc. zu Hilfe genommen. Durch die Marschordnung wird die Reihenfolge der Truppen während des Marsches, und wie diese in den Kampf eingreifen sollen, vorausbestimmt. In Rücksicht hierauf wird die Artillerie möglichst weit nach vorn in die Marschkolonne eingefügt. Alle diese Anordnungen (Avantgarde, Gros, Sicherungsdienst etc.) werden in der Marschdisposition durch den Marschbefehl den Truppen vorher bekannt gemacht. Für den Marsch größerer Heeresteile nach dem Kriegsschauplatz wird ein Marschtableau unter Bezeichnung der täglichen Marschziele, ob kantoniert, biwakiert etc. werden soll, aufgestellt. Auf dem Marsch selbst muß strengste Marschdisziplin herrschen, um Unordnungen zu vermeiden. - Die Marschtiefe, Länge der Marschkolonne, beträgt (einschließlich Bagage) für 1 Infanterieregiment in 4 Rotten (Marschsektionen) 1590 m, 1 Kavallerieregiment 730, 1 Feldartillerieabteilung (4 Batterien) 1789 m, 1 Feldartilleriebrigade (einschließlich Munitionskolonnen) 14,375 m, 1 Divisionsbrückentrain 321 m, die Administrationsbranchen eines Armeekorps 2355 m, das Generalkommando und die beiden Infanteriedivisionsstäbe eines Armeekorps 1088 m, ein mobiles Armeekorps rund 60 km. -
Marschübungen gehören zur militärischen Erziehung, obgleich sie nicht unmittelbar auf den Krieg sich übertragen.
(ital. marcia
, franz. marche), eine Musik, deren Zweck ist, die Bewegung einer größern Menschenmenge zu regeln,
in diesem Sinn dem Tanz verwandt. Der ist ohne Zweifel sehr alt. Festliche Aufzüge
[* 4] wurden schon im Altertum
mit Musik begleitet; eine höhere künstlerische Gestaltung erhielt der Marsch in der griechischen Tragödie, wo der Chor in gemessener
Bewegung auftrat und ebenso abtrat, freilich nicht mit Instrumentalbegleitung, sondern singend. Den Militärmarsch führt
man gewöhnlich auf den Dreißigjährigen Krieg zurück, schwerlich mit Recht.
Die Trommeln, Pauken, Trompeten und Schweizerpfeifen waren schon zu Anfang des 16. Jahrh. in Gebrauch, wenn ein Fürst in eine Stadt einritt oder in das Feld zog (Virdung). Die Form des Marsches, wie wir ihn als Kunstmusik zuerst in Opern (Lully) und dann als Klavierstück (Couperin) finden, ist die der ältern Tanzformen (zwei 8-16taktige Reprisen). Der heutige ist in der Regel weiter ausgeführt und hat ein mehr melodiös gehaltenes Trio. Die Militärmärsche sind entweder Parademärsche (Pas ordinaires) oder Geschwindmärsche (Pas redoublés) oder endlich Sturmmärsche (Pas de charge). Aus der Zahl der für besondere Zwecke und Gelegenheiten bestimmten Märsche (Festmärsche, Huldigungsmärsche, kirchliche Märsche; fast nur auf der Bühne bei Aufzügen etc.) hebt sich als besonders charakteristisch der Trauermarsch (Marcia funebre) heraus.