Mařák
(spr. marschāk), Julius, böhm. Maler, geb. zu Leitomischl, bildete sich auf der Malerakademie zu Prag und in München zum Landschaftsmaler und lebt seit 1858 in Wien. Die erste Aufmerksamkeit erregte er durch eine Reihe von Kohlezeichnungen, unter denen der Kongreß der Störche so gefiel, daß der Wiener Kunstverein seine Ausführung in Öl bestellte. Von seinen spätern Kohlezeichnungen sind zu nennen: zur Zeit des Abendsterns, der Abend bei Sadowa 1866, Bilder aus der Slowakei, die vier Jahreszeiten, die vier Tageszeiten, die Waldeinsamkeit, zwölf Zeichnungen (mit Text von Scheffel, 4. Aufl., Stuttg. 1884) und die österreichischen Waldcharaktere in 13 Blättern (in Faksimile-Heliogravüre, Wien 1882). Auch als Illustrator ist Marák vielfach thätig. Er verbindet großartige Auffassung mit poetisch-romantischer Stimmung.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Mařak
(spr. marsch-), Julius, Landschaftsmaler und Radierer, geb. zu Leitomischl (Böhmen), bildete sich für sein Fach in Prag und zu München aus und ließ sich 1858 in Wien nieder. Seine fein empfundenen Stimmungslandschaften und Zeichnungen sind von romantischem Geist beseelt und ungemein ansprechend, z. B.: Kongreß der Störche unter den Ulmen, Runenstein im Eichenwald, Mondaufgang im Föhrenwald, vor allen der 1878 in Berlin und 1879 in München ausgestellte Cyklus: Waldeinsamkeit in zwölf Kohlezeichnungen, die eine große Meisterschaft in der Darstellung der Waldromantik und der zauberhaften, phantastischen Abgeschiedenheit verraten;
ebenso die vier Jahres- und Tageszeiten und die preisgekrönten 13 Kohlezeichnungen österreichischer Waldcharaktere.
Mehrere eigne Kompositionen brachte er in reizenden Radierungen.