Manuāl
(lat.), im allgemeinen s. v. w. Handbuch oder
Memorial; im Rechnungswesen das
Buch, worin
Ausgaben und
Einnahmen nicht nach chronologischer
Ordnung, wie im Kassenbuch, sondern
nach den
Quellen und verschiedenen
Zwecken (nach
Titeln und
Kapiteln) eingetragen sind (vgl.
Buchhaltung, S. 564). - Bei der
Orgel
heißt Manual
die für das
Spiel der
Hände bestimmte
Klaviatur
[* 2] im
Gegensatz zu dem durch die
Füße traktierten
Pedal. Die Zahl der
Manuale
wechselt je nach der
Größe der
Orgel zwischen 2 und 5. Das Vorhandensein mehrerer Manuale
ermöglicht den schnellen
Übergang in eine andre Klangschattierung und die
Verbindung mehrerer Klangschattierungen für verschiedene
Stimmen.
Die verschiedenen Manuale
erhalten jedes seine besondern
Stimmen, und gleichartige
Stimmen für verschiedene Manuale
werden
stets verschieden stark intoniert; die Zusammenbenutzung sämtlicher
Stimmen für ein Manual
(das Hauptmanual) wird durch die
Koppeln (s.
Koppel) ermöglicht. Die
Namen der Manuale
sind bei zweien: Hauptmanual und Nebenmanual oder
Oberwerk (über dem Hauptmanual
liegend);
bei dreien: Hauptmanual
(in der Mitte gelegen), Unterwerk und Oberwerk.
Bei vier
oder fünf Manualen
liegen das vierte und fünfte über dem Oberwerk und heißen: Soloklavier und
Echo (Echowerk, Fernwerk).
Fünf
Klaviere finden sich nur noch selten. Der
Umfang der Manuale
ist in der
Regel von C bis f'''.