Manlĭus,
Marcus, der Sage nach Begründer des patricischen Geschlechts der Manlier, Konsul 392
v. Chr., stürzte angeblich,
als die
Gallier 387 nach der Einnahme
Roms in der Nacht das
Kapitol zu ersteigen versuchten, die Vordersten
hinab und vereitelte dadurch den
Anschlag. Dafür erhielt er den
Beinamen
Capitolinus: in Wirklichkeit hieß das Geschlecht
wohl so von seiner Wohnstätte am
Kapitol. Manlius
wurde wenig später, angeblich
weil er sich in hochverräterische Pläne
mit den
Plebejern einließ, angeklagt und hingerichtet. (Vgl. Mommsen,
Rom.
[* 2] Forschungen II, Berl. 1879.)
Titus Manlius
erlegte als
Kriegstribun nach der gewöhnlichen Überlieferung 361
v. Chr. im Zweikampfe am
Anio einen riesenhaften
Gallier und bewog dadurch
die Feinde zur Umkehr. Von der Halskette (torques) des Getöteten, mit der er sich schmückte, erhielt
er den
Beinamen
Torquatus. Dreimal bekleidete er das
Konsulat, einmal die Diktatur. In seinem dritten
Konsulat 340 kämpfte er
glücklich und entscheidend gegen die Latiner und
Campaner. In diesen
Krieg wird gewöhnlich die Anekdote verlegt, daß Manlius
seinen
Sohn habe hinrichten lassen, weil dieser sich, obwohl siegreich, gegen die Kriegszucht vergangen habe.