Manīkaland,
zur engl. Interessensphäre in Südafrika und zum Gebiete der Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft (s. d.) gehörig, liegt zwischen 18 und 21° südl. Br. und 31° 30' und 33° östl. L. von Greenwich, östlich von Maschonaland und westlich der portug. Kolonie Gasaland, und umfaßt 26000 qkm. Manikaland wird in seiner ganzen Länge vom Sabifluß durchströmt und auf beiden Seiten von Gebirgen umschlossen, die sich im O. bis zu 1870 m erheben. Das Land ist wenig kultiviert, aber außerordentlich fruchtbar an allen Arten von tropischen Produkten, und im N. reich an Goldlagerstätten.
Der größte Ort ist Umtali in 1310 m Höhe. Manikaland war einst dem Häuptling Gungunhaza in Gasaland tributpflichtig und mit diesem hatten die Portugiesen 1884 einen Vertrag abgeschlossen, wodurch ihnen polit. Rechte auch in Manikaland eingeräumt waren, die sie aber erst geltend machten, als die Englisch-Südafrikanische Gesellschaft ein Bündnis mit dem Häuptling in Umtali abschloß. Die Portugiesen besetzten mit Waffengewalt im Nov. 1890 Umtali, wurden aber sofort von den Engländern wieder vertrieben.
Dieses Ereignis fachte im Jan. 1891 die Bevölkerung von Lissabon zum ingrimmigsten Haß gegen die Engländer an; Zurüstungen zu einem Kriege gegen die Chartered Company wurden in aller Hast getroffen. Allein die engl. Regierung intervenierte und Portugal mußte im Mai 1891 dem Zwang der Machtverhältnisse sich fügen und einen Vertrag unterzeichnen, der ganz Manikaland bis zum 33° östl. L. von Greenwich unter die Herrschaft der Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft stellte. Durch Revision dieses Abkommens 1892 wurde der vielfach gegliederte östl. Plateaurand als Grenzlinie bestimmt und den Portugiesen damit der Ort Massi Kessi eingeräumt.