Manihot
Plum. (Maniok), Gattung aus der Familie der Euphorbiaceen, [* 2] große, perennierende Kräuter oder Halbsträucher, selten Bäume, mit großen, knolligen Wurzeln, einfachen oder handförmig geteilten Blättern, Blüten in armblütigen, einfachen oder zusammengesetzten, oft terminalen Trauben oder Trugdolden und dreiknöpfigen Kapselfrüchten. 40 fast sämtlich südamerikanische Arten.
Manihot
utilissima
Pohl
(Jatropha manihot
L., bitterer
Maniok, bittere
Inka,
[* 3] Kassawastrauch),
ein im tropischen
Amerika
[* 4] einheimischer
Strauch von 2 m
Höhe, mit an der
Spitze dicht beblätterten
Zweigen, fünf- bis siebenteiligen,
oberseits dunkelgrünen, unterseits seegrünen, langgestielten Blättern, armblütigen Blütenständen, zolllangen, kugelig
länglichen, runzelig flügeligen
Früchten und weißgrau marmorierten
Samen,
[* 5] wird im tropischen
Amerika bis
Florida, auch in
Afrika
[* 6] und
Asien
[* 7] kultiviert.
Die 30-60 cm langen, in Büscheln beisammenstehenden, milchsaft- und stärkemehlreichen Wurzeln enthalten auch Blausäure und sind deshalb giftig; durch geeignete Behandlung wird aber die flüchtige Blausäure entfernt, und man erhält dann ein gutes Nahrungsmittel. [* 8] Die Benutzung der Knollen [* 9] stammt von den Indianern, und sie bilden auch heute die Grundlage des Ernährungssystems der Brasilier. Gleich vielen tropischen Nutzpflanzen liefert der Kassawastrauch bei sehr geringer Arbeit einen hohen Ertrag.
Man raspelt und zerreibt die
Knollen, preßt die
Masse aus, wäscht sie durch Bambusrohrgeflecht und röstet sie in
Öfen.
[* 10] Die
in der
Presse
[* 11] zurückbleibende
Masse liefert das
Maniok- oder Mandiokamehl (farinha); aus der ablaufenden
Flüssigkeit schlägt sich
Stärkemehl (polvilho) nieder, welches geröstet
Tapioka liefert. In andern
Provinzen erhält man
nach modifiziertem
Verfahren etwas andre
Produkte; auch bereitet man aus dem
Mehl
[* 12]
Kuchen, die unserm
Brot
[* 13] mehr oder weniger ähnlich
sind, und auf den
Antillen mischt man das Mandiokamehl mit Weizenmehl und bäckt daraus
Brot (conaque).
Vgl.
Kassawa. Die frische
Wurzel
[* 14] benutzt man als
Heilmittel bei
Geschwüren. Die
Blätter des Manihot
werden als
Gemüse gegessen.
Manihot
Aipi
Pohl (süßer
Maniok, süße
Juka, Kassawastrauch) ist ein 2 m hoher
Strauch
Brasiliens, der daselbst sowie im ganzen tropischen
Amerika häufig kultiviert wird. Die
Wurzel wird, da sie einen milden Saft besitzt, mit weniger Mühe als
die von Manihot
utilissima
Pohl (s. Tafel
»Nahrungspflanzen
[* 15] I«)
[* 16] vielfach zur Bereitung von
Maniok benutzt.
Manihot
Janipha
Pohl
(Jatropha
Janipha
Pohl) ist ein 2-4 m hoher
Strauch
Südamerikas, dessen knollige, büschelige
Wurzel ebenfalls als süße
Kassawa geröstet
oder gebraten gegessen wird. Die
Samen aller drei
Arten wirken purgierend und brechenerregend.
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