Manet
(spr. -nä), Edouard, franz.
Maler, geb. 1832 zu
Paris,
[* 2] arbeitete kurze Zeit im
Atelier
Coutures, wo er jedoch nicht
viel lernte, und bildete sich dann hauptsächlich auf
Reisen in
Deutschland
[* 3] und
Italien
[* 4] durch
Kopieren von
Rembrandt,
Tintoretto
u. a. und nach
Velazquez und
Goya. Im
Salon von 1861 trat er mit einem Guitarrespieler auf, in welchem er
sein
Prinzip des plattesten
Naturalismus zum erstenmal zur Geltung brachte. Da sein nächstes
Bild: das Frühstück im
Grünen,
eine Sammlung von häßlichen nackten
Frauenzimmern, aus Sittlichkeitsrücksichten und wegen der rohen
Mache vom
Salon zurückgewiesen
wurde, gründete Manet
1863 den
»Salon der Zurückgewiesenen«, in welchem seine
Bilder zur
Ausstellung gelangten.
Bald fand sich eine
Reihe gleichgesinnter Naturalisten, aus denen sich allmählich die
Sekte der
Impressionisten (s. d.) entwickelte,
deren
Haupt Manet
wurde. Erst 1877 wurde ihm der
Salon wieder geöffnet. Zu den ihn am meisten charakterisierenden Bildern gehören:
der tote Mann, das
Kind mit dem
Degen,
Olympia, das spanische
Ballett, die
Eisenbahn, das
Café-Concert, die
Canotiers von
Argenteuil, die Wäsche (1876), das
Porträt seines Gesinnungsgenossen
Zola, der gute Trunk und das
Büffett in
den Folies-Bergères (1882). Er starb in
Paris.
Vgl. Bazire, E. Manet
(Par. 1884).