Mandrill,
s. Pavian.
233 Wörter, 1'610 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Pavian.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Maimon oder Waldteufel (Cynocephalus Mormon Illig., s. Tafel: Affen der Alten Welt IV, [* ] Fig. 3), eine zur Gattung Pavian (s. d.) gehörende Affenart, welche einen langen Hundskopf, einen kleinen gelben Bart am Kinn, einen spitzen Haarwulst auf dem Scheitel und blaue, tiefgefurchte Backen besitzt, wozu bei den erwachsenen Individuen noch eine scharlachrote Nase kommt, welche Farbe auch die Gesäßschwielen und die benachbarte Haut haben. Der Schwanz ist nur ein kurzer Stummel.
Der Mandrill wird 1–1,5 m hoch und ist wegen seiner Wildheit und Kraft sowie wegen seines fürchterlichen Gebisses ein gefährliches Tier und deshalb in seinem Vaterlande Guinea von den Bewohnern sehr gefürchtet. Er bricht daselbst truppweise in Felder und Gärten ein und verübt arge Verwüstungen. Von der Westküste Afrikas gelangt alljährlich eine große Anzahl kleiner Mandrill auf den europ. Tiermarkt, die für etwa 100 Mandrill das Stück verkauft werden. Von diesen, die sich in der Jugend durch Munterkeit und Gelehrigkeit auszeichnen, erreichen nur wenige ein höheres Alter.
Die meisten gehen während des Zahnwechsels an Krämpfen zu Grunde. Die wenigen aber, welche denselben überstehen, sind wertvolle Stücke der zoolog. Gärten und Menagerien und werden oft mit 1000 Mandrill und mehr bezahlt. Sie sind allerdings, und namentlich die Männchen, wahre Scheusale, sowohl körperlich durch abschreckende Häßlichkeit, als geistig durch ihre bestialischen Leidenschaften. Ihre Pflege verlangt Aufmerksamkeit; sie können Sommer und Winter im Freien zubringen (s. Affen) und pflanzen sich zuweilen fort.