Mandelstein
oder Amygdaloid, Bezeichnung aller derjenigen aus glutflüssigem Zustande erstarrten blasigen Gesteine, deren oft mandelförmige Hohlräume ganz oder zum Teil mit fremden, aus wässerigen Lösungen dort abgesetzten Mineralien erfüllt sind, z. B. mit Carbonaten (Eisenspat, Manganspat u. s. w.), Zeolithen, Quarz, Chalcedon, Achat u. s. w. Manchmal sind diese Blasenräume so häufig, daß sie nur durch dünne Scheidewände getrennt sind. Das Gestein wird nach seiner Hauptmasse bestimmt.
Man findet diese Bildung besonders bei dichten, kieselsäurearmen Gesteinen, wie aphanitischem Diabas, Basalt, Melaphyr u. s. w., doch auch bei porphyrartigen, nie dagegen bei deutlich krystallinisch gemengten Gesteinen, ebenso wenig bei ganz neuen Laven. Ist die Hauptmasse zersetzt, so nennt man das Gestein Mandelsteinwacke. Besonders schön sind die mit Achat erfüllten Blasenräume in dem Melaphyrmandelstein von Oberstein an der Nahe sowie in ähnlichen Gesteinen von Montevideo.