Mandel
,
die Frucht des Mandelbaums (s. d.);
bei stückweise verkäuflichen Gegenständen s. v. w. 15 Stück;
eine große Mandel
= 16
Stück;
4 Mandel
= 1
Schock.
Mandel
558 Wörter, 3'842 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Mandel,
die Frucht des Mandelbaums (s. d.);
bei stückweise verkäuflichen Gegenständen s. v. w. 15 Stück;
eine große Mandel
= 16
Stück;
4 Mandel
= 1
Schock.
Mandel,
Eduard, Kupferstecher, geb. zu
Berlin,
[* 3] bildete sich seit 1824 bei dem Kartenstecher
Maré und von 1826 bis 1830 im
Atelier
Buchhorns.
Sein erster
Stich war das
Porträt
Friedrich
Wilhelms III. nach eigner
Zeichnung (1830). Nach
Ausführung mehrerer Umrißstiche vollendete er 1835 sein erstes größeres
Blatt:
[* 4] der
Krieger und sein
Kind, nach
Th.
Hildebrandt,
welches solchen Beilall fand, daß er vom Preußischen
Kunstverein mit der Ausführung eines
Stichs nach
Begas'
Lurlei (1839
vollendet) beauftragt wurde. 1837 ernannte ihn die
Berliner
[* 5]
Akademie zu ihrem Mitglied. 1840 ging Mandel
nach
Paris,
[* 6] um sich nach
Henriquel-Dupont,
Desnoyers
u. a. weiterzubilden, und stach dort den italienischen Hirtenknaben nach
Pollack
(1840). Nach seiner Rückkehr folgte eine
Reihe von trefflichen Blättern, welche in Bezug auf Reinheit der
Zeichnung, die
Kraft
[* 7] plastischer
Darstellung und die Genauigkeit in der Wiedergabe des
Stils der
Originale innerhalb der
deutschen
Kupferstecherkunst des 19. Jahrh. unerreicht dastehen.
Wir nennen davon: Selbstbildnis A. van
Dycks
(Louvre, 1841), Selbstbildnis
Tizians
(Museum zu
Berlin, 1843), die
Porträte
[* 8] des
Königs
Friedrich
Wilhelm IV. und der
Königin
Elisabeth von
Preußen,
[* 9] Bildnis
Karls I. von
England (nach
van Dyck,
Galerie zu
Dresden,
[* 10] 1850), mehrere
Porträte
Friedrichs d. Gr.,
Madonna
Colonna (nach
Raffael,
Museum zu
Berlin, 1855),
Ecce homo (nach
G.
Reni,
Galerie zu
Dresden, 1858), Jünglingsporträt von
Raffael
(Louvre, 1860),
Madonna della Sedia (nach
Raffael,
Galerie
Pitti
zu
Florenz,
[* 11] 1865), La
Bella di Tiziano
(Galerie
Pitti, 1868),
Madonna Panshanger (nach
Raffael, 1872),
Maria
und
Johannes (nach
Plockhorst), die Ehebrecherin (nach demselben).
Sein Hauptwerk ist die
Sixtinische Madonna, welche er noch
kurz vor seinem
Tod vollendete. Er starb Seit 1856 war Mandel
Vorsteher des
Ateliers für
Kupferstecherkunst an der
Berliner
Akademie.
Vgl. Pietsch, E. und seine Werke (Berl. 1883).
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Mandel,
Eduard, Kupferstecher, geb. zu Berlin, wurde infolge seiner mit der Feder gemachten Nachzeichnungen von Kupferstichen in den Stand gesetzt, die Akademie zu besuchen, wo er 1826-30 Schüler von Buchhorn war. Einer seiner ersten Stiche (fast sämtlich in Linienmanier) war der Krieger und sein Kind, nach Th. Hildebrandt (1835), der zur Folge hatte, daß er auch mit dem Stich der Lurlei nach Begas (1839) beauftragt wurde. Nachdem er schon 1837 Mitglied der Akademie in Berlin geworden war und in Paris die goldne Medaille erhalten hatte, begab er sich auf ein Jahr zu Henriquel-Dupont.
Unter seinen übrigen überaus zahlreichen Stichen, die sich sowohl durch geistige Wiedergabe des Originals wie durch Nachahmung des Stofflichen auszeichnen, nennen wir nur als die hauptsächlichsten: italienischer Hirtenknabe, nach Pollack;
Selbstporträt van Dycks;
Selbstporträt Tizians;
Kinder mit Blumen spielend, nach Magnus;
la vedova, nach Léop.
Porträt Karls I. von England, nach van Dyck;
die Madonna Colonna, nach Raffael;
Selbstporträt Raffaels im Louvre;
die Madonna della Sedia, nach Raffael (Hauptblatt);
la bella di Tiziano, nach Tizian;
die Madonna colle Stelle, nach Carlo Dolce;
Christus weint über Jerusalem, nach Ary Scheffer;
Ecce homo, nach Guido Reni;
Mater dolorosa, nach Carlo Dolce;
zahlreiche Porträte nach neuern Meistern und, noch unvollendet, die Sixtina Raffaels.
Neben vielen andern Auszeichnungen erhielt er den Orden pour le mérite (1860) sowie die erste Preismedaille und das Kreuz der Ehrenlegion infolge der Pariser Ausstellung von 1867. Er ist Mitglied zahlreicher Akademien und seit 1856 Direktor der Kupferstecherschule der Akademie in Berlin.