Assignaten
(franz. assignats), Anweisungen, besonders jenes französische Papiergeld, das von der Nationalversammlung zur Tilgung der Nationalschuld dekretiert wurde. Es bestand anfangs in Anweisungen auf den Wert der eingezogenen geistlichen Pfründen (daher die Bezeichnung »Assignaten«),
später auch auf den der königlichen und Emigrantengüter, bei deren Veräußerung die Assignaten an Zahlungs Statt angenommen werden sollten. Bald darauf wurde den Assignaten Zwangskurs verliehen. Zuerst wurden für 400 Mill. Livres, nach einigen Monaten besonders auf Mirabeaus Betrieb weitere 800 Mil. Livres und nach und nach für 45,578 Mill. ausgegeben. Man hatte Assignaten von 10,000, 1000, 500, 250, 125, 100, 50, 25, 15, 10 und 5 Livres und zwar in verschiedenem Format, von weißem, gelbem, blauem, rotem und grünem Papier, mit mancherlei Devisen ¶
mehr
und Verzierungen. Die zuerst ausgegebenen führten die Aufschrift: Domaines nationaux. Kurze Zeit, solange man sich in mäßigen Schranken hielt, kursierten die Assignaten gleich barem Gelde; doch sank ihr Kurs trotz Schreckensregiment und Guillotine sofort gegen Metall, als sie in schrankenloser Weise vermehrt und auch in vielen Millionen nachgemacht wurden. Im J. 1796 galten sie kaum noch 1 Proz., so daß die Waren zu enormen Preisen in Papier verkauft wurden, ohne daß die gesetzliche Anordnung nicht zu überschreitender Maximalpreise hiergegen helfen konnte.
Endlich wurden sie im Februar 1796 außer Kurs gesetzt und zu 1/30, später zu 1/100 ihres Nominalwerts gegen ein
neues Papiergeld, die Mandaten (Territorialmandaten
), umgetauscht, welche selbst wieder nach wenigen Monaten auf kaum 3 Proz.
zurückgingen, nachdem für 2400 Mill. Livres mit Zwangskurs ausgegeben worden waren. Als der Zwangskurs im Februar 1797 aufgehoben
wurde und die öffentlichen Kassen die Mandaten zum Tagespreis annahmen, stand der letztere auf 1/40 Proz.
ihres Nominalbetrags.