Mammertshofen
(Kt. Thurgau, Bez. Arbon, Gem. Roggwil). 478 m. Gruppe von 3 Häusern, an der Strasse Roggwil-Freidorf-St. Gallen, 500 m s. Roggwil und 4 km nw. der Station Arbon der Linie Rorschach-Romanshorn-Konstanz. 6 reform. Ew. Kirchgemeinde Roggwil. Acker-, Obst- und etwas Weinbau. Gut erhaltenes Schloss, dessen Turm mit demjenigen des Schlosses zu Frauenfeld grosse Aehnlichkeit zeigt. Er besteht wie dieser aus mächtigen, unbehauenen Steinblöcken, bildet ein Quadrat von 13 m Seitenlänge, hat 3 m dicke Mauern, ist 20 m hoch und besitzt oben eine hölzerne Gallerie, von der aus man eine schöne Aussicht geniesst.
Schloss und
Turm stammen wahrscheinlich aus der Zeit der Hunneneinfälle und gehören zu den bemerkenswertesten Baudenkmälern
aus vergangenen Zeiten. Erste bekannte Schlossherren waren die Ritter von Mammertshofen
, Unter-Marschälle der Abtei St. Gallen.
1370 kam
das
Schloss an die Schenken von
Kastel, die es bis 1645 besassen. Burkhart Schenk von
Kastel, ein Parteigänger des Abtes Kuno
von St. Gallen,
wurde hier 1405 von den Appenzellern belagert und zur Unterwerfung gezwungen. Später gehörte das
Schloss der Reihe nach den
Stauden von
Winkelbach, den Schultheissen von Konstanz, den
Herren von
Bernhausen und den
Herren von
Baldegg. Jetzt ist es seit etwa hundert Jahren im Besitz der Bündner Familie Orlandi. 1244: Maynbretzhofen =
Weiler oder
Hof
des Maginbrecht.