Malwa
,
Landschaft in
Zentralindien, die im N. von dem eigentlichen
Hindostan, im O. von Bandelkand ^[richtig:
Bandelkhand],
im S. von
Dekhan und im W. von
Radschputana begrenzt wird, ein gegen
NO. gesenktes
Tafelland, das von den Windhya-, Dungar-,
Salambhar- und Arawalibergen eingeschlossen und den
Flüssen
Narbada, Mahi, Sind, Betra und
Tschambal bewässert
wird. Es begreift die Marathenstaaten
Gwalior und
Indor, ferner
Bhopal und Dewas nebst einer großen Zahl kleinerer und deckt
sich etwa mit dem Zentralindischen Agenturbezirk (s. d.). Der
Boden ist sehr fruchtbar, und der Mohnbau zur Opiumbereitung
liefert bedeutende
Summen in den indischen
Staatsschatz, da das hier produzierte
Opium (jährlich an 37,000
Kisten) eine
Abgabe von 70 Pfd. Sterl. pro
Kiste zahlt. Die Bewohner von Malwa
bestehen aus
Bhil,
Gond,
Radschputen und
Repräsentanten
fast aller Hindustämme, die sich mit den Ureinwohnern vermischt haben. Die
Landschaft Malwa
stand ursprünglich unter Hinduherrschern,
wurde dann von den mohammedanischen Herrschern von
Dehli unterworfen und beim
Fall des Mogulreichs in mehrere
Fürstentümer zerstückelt, welche 1817 unter englische Botmäßigkeit kamen.