Malthus
(spr. málltös),
Thomas
Robert, engl. Nationalökonom, geb. zu
Rockery in der
Grafschaft
Surrey, studierte zu
Cambridge
Theologie, erhielt hier eine Lehrerstelle sowie eine geistliche
Pfründe
und wirkte seit 1804 als
Professor der Geschichte und politischen
Ökonomie an dem
Kollegium der
Ostindischen
Kompanie zu
Haileybury;
er starb in
Bath. In seinem
»Essay on the principles of population« (Lond. 1798, anonym; deutsch
von
Hegewisch,
Altona
[* 2] 1807, 2 Bde.; neue Bearbeitung, 7. Aufl.,
Lond. 1872; deutsche Übersetzung von Stöpel, Berl. 1878) stellte
er den als Malthus
isches
Gesetz bekannten
Satz auf, daß
die
Bevölkerung
[* 3] die
Tendenz habe, sich rascher zu vermehren als die zu ihrer
Erhaltung erforderlichen
Nahrungsmittel;
[* 4] die Hemmnisse, welche die überwiegende Produktivkraft des Menschengeschlechts zurückdrängten
und sie zwängen, sich nach
der
Masse der vorhandenen
Nahrungsmittel zu richten, seien einerseits moralische
Enthaltsamkeit, anderseits
Laster und
Elend (näheres
s.
Bevölkerung, S. 855). Außerdem sind von Malthus'
Schriften die »Principles of political economy« (Lond.
1819-20, 3 Bde.) und die
»Definitions in political economy« (das. 1827, neue Ausg.
1853) zu erwähnen.
Vgl.
Bonar, Malthus
and his work (Lond. 1885);
Soetbeer, Die
Stellung der Sozialisten zur Malthus
schen Bevölkerungslehre
(Berl. 1886).